Bitkom-Umfrage

Mehr Unternehmen setzen auf Digitalisierungs-Strategie

Veröffentlicht: 12.01.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 12.01.2022
Frau am Laptop

Der Branchenverband Bitkom befragte über 600 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten nach ihrer Digitalstrategie. Aus der Erhebung geht hervor, dass es für Unternehmen immer unerlässlicher wird, eine solche zu haben. Ende 2021 gaben nur noch 16 Prozent der befragten Unternehmen an, Digitalisierung nicht strategisch anzugehen – dieser Wert lag 2019 noch bei 26 Prozent. Die Coronapandemie hat hierbei deutlich die Notwendigkeit zur Digitalisierung verschärft. Sie brachte der Branche aber auch neue unerwartete Probleme ein.

Digitalisierung wird mittlerweile extrem positiv bewertet

Die Unternehmen scheinen sich mittlerweile damit arrangiert zu haben, dass an dem Thema Digitalisierung in der Wirtschaft kein Weg vorbeiführt. Sahen 2018 noch „nur“ 89 Prozent das Thema als eine Chance für die Zukunft an, stieg diese Zahl inzwischen auf 95 Prozent an. Nur für vier Prozent stehen die Risiken, die mit einer Digitalisierung einher gehen, noch im Vordergrund. 

Inwieweit die Unternehmen dabei die Digitalisierung umsetzen, unterscheidet sich bisweilen noch stark. Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) verfolgt eine designierte Strategie immerhin in einzelnen Geschäftsbereichen. Für knapp 33 Prozent ist dagegen eine gesamtheitliche Strategie für das Unternehmen sinnvoller. 

„In der Pandemie hat das Thema Digitalisierung in der Wirtschaft noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen. Dabei setzt sich die Erkenntnis durch, dass die IT-Abteilungen mit der Digitalisierung nicht alleingelassen werden dürfen und es eine strategische Steuerung braucht“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg.

Ein großer Wachstumsfaktor für die Digitalisierung war dabei die Coronapandemie, welche Unternehmen dazu zwang neue Wege zu gehen, um in Anbetracht von Kontaktbeschränkungen arbeiten zu können. Doch das damit beförderte Branchenwachstum hat auch Nachteile: Die fast 40.000 neu geschaffenen Arbeitsplätze müssen nämlich zunächst erst besetzt werden. 

So könnte sich die Digitalbranche entwickeln

So veröffentlichte Bitkom neben der Strategie-Befragung außerdem eine Prognose für die Entwicklung der Digitalbranche. Aus dieser geht hervor, dass die Branche mittlerweile 1,29 Millionen Arbeitsplätze bietet. Doch hiervon sind derzeit 100.000 Stellen unbesetzt.

Dieser Fachkräftemangel lässt Deutschland auch deutlich hinterherhinken in Sachen Digitalisierung. Wie Berg es ausdrückt: „Das bedeutet weniger Wachstum, weniger Wertschöpfung und weniger Innovation – und bremst uns bei der Digitalisierung aus und vergrößert den Abstand zu den Vorreitern wie den USA. Gute und digital kompetente Leute sind der wichtigste Faktor, wenn es darum geht, Deutschland digital nach vorne zu bringen und digitale Souveränität zurückzugewinnen.“

Eine weitere Hürde stellt neben dem Personalmangel auch der weltweite Mangel an Computer-Chips dar. Auch dieses Problem wurde insbesondere dank Lieferengpässen durch die Pandemie bestärkt.

Branchenumsatz soll 2022 um 5,9 Prozent steigen

„Die Coronapandemie hat der Digitalisierung Schwung gegeben und das belebt den Markt“, erklärt Berg. Bereits 2021 stieg der Umsatz auf dem ITK-Markt deutlich. Das Volumen wuchs um 3,9 Prozent auf 178,4 Milliarden Euro, „was vor allem am guten Geschäft mit IT-Hardware und Software lag“, führte Berg fort. Bitkom-Berechnungen zu Folge soll sich der Umsatz in diesem Jahr um weitere 5,9 Prozent auf 108,6 Milliarden Euro steigern. 

Die stärksten Marktsegmente sind dabei IT-Services (43 Milliarden Euro), Cloud-Geschäfte (32,5 Milliarden Euro) und IT-Hardware (33,2 Milliarden Euro). Diese Umsätze verdeutlichen dabei vor allem den Trend zum mobilen Arbeiten bzw. der Arbeit im Homeoffice, welcher schließlich auch auf die Pandemie zurückgeht. 

Bitkom fordert die neue Bundesregierung dazu auf, die Digitalisierung weiterhin fokussiert voranzutreiben. Die Einführung eines digitalen Identitätsmangements für alle Bürger, die Abschaffung der obligatorischen Schriftform und die Einführung eines Grundrechts auf digitale Bildung sind nur einige der Vorschläge des Verbandes. 

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