Der frühe Vogel

Millionenschaden: Razzia wegen Betrugsverdacht mit Coronahilfen

Veröffentlicht: 01.06.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 07.06.2022
Polizeifahrzeuge

In der Coronakrise sollte die finanzielle Unterstützung des Staates jene Unternehmen unterstützen, die aufgrund wirtschaftlicher Unwägbarkeiten in die Schieflage gerieten. Doch immer wieder gibt es auch Missbrauch mit den Hilfsgeldern: Mehrere Betrugsverdachtsfälle mit unrechtmäßig beantragten Coronahilfen veranlassten Polizei und Staatsanwalt aktuell zu einer Razzia in vier Bundesländern. „Der Verdacht steht im Raum, dass es sich hier um ein mutmaßlich kriminelles Netzwerk handelt“, erklärte Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück, laut Deutscher Presseagentur/Tagesschau.

Die verdächtigten Personen wollten mit bewusst falschen Angaben in den Anträgen für Corona-Soforthilfen sowie die Überbrückungshilfen zusammen etwa 26 Millionen Euro erbeuten. Der mutmaßliche Schaden wird von den Behörden auf mehrere Millionen Euro beziffert. Die erlangten Gelder sollen wieder zurückgeholt werden.

Die großangelegten polizeilichen Ermittlungen fanden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg statt, mehr als die Hälfte der Durchsuchungen fand in Ostfriesland statt. Insgesamt gebe es fünf Hauptverdächtige im Alter zwischen 26 und 62 Jahren. Es wurden Abrechnungen, digitale Geräte und Speichermedien sowie Bargeld und Uhren sichergestellt, ebenso ein Vermögen von insgesamt 3,5 Millionen Euro. Festgenommen wurde niemand. 

Ausgangspunkt für die Ermittlungen war der Verdacht einer niedersächsischen Förderbank, die diesen im April 2020 angezeigt hatte.

Vodafone schließt mehrere Shops

Vodafone will mehrere seiner Läden hierzulande schließen. Der Mobilfunk- und Kabelnetzbetreiber richte „seine stationäre Vertriebsstruktur neu aus und passt sie dem veränderten Einkaufsverhalten an“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Grund sei die Corona-Pandemie und die damit verbundene Hinwendung zum Online-Geschäft, wodurch es im stationären Handel inzwischen insgesamt merklich weniger Kundschaft gebe. Dort, wo insgesamt weniger Kundinnen und Kunden unterwegs seien oder in Einkaufsstraßen mit mehreren Shops sollen nun Läden geschlossen werden. „In Summe verringert sich die Gesamtzahl der Vodafone Ladengeschäfte bis 2024 um sieben Prozent“, heißt es weiter. Vodafone betreibt aktuell etwa 1.000 Filialen in Deutschland, wie Golem aus Unternehmenskreisen erfuhr.

In stark frequentierten Lagen, etwa in Hamburg oder Berlin, sollen indes auch neue Shops eröffnet werden. Unter anderem wolle man auf diese Weise den Bedürfnissen der Kundschaft nach umfangreicher Beratung und Serviceangeboten im stationären Handel Rechnung tragen. Betroffenen Mitarbeitenden wolle Vodafone alternative Job-Angebote machen.

Weniger Arbeitslose im Mai

Im Mai waren weniger Menschen arbeitslos als noch im Vormonat: Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 4,9 Prozent. Dementsprechend waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Monat 2,260 Millionen Menschen ohne Job – das sind 50.000 weniger als im April und 428.000 weniger als im Vorjahr. Die Statistik erfasste Daten, die bis zum 12. Mai vorlagen. 

Arbeits- und Fachkräfte sind weiterhin stark gefragt, das gilt vor allem für das Handels- und Dienstleistungsgewerbe. „Die Beschäftigung nimmt weiter zu, und die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, erklärte laut Manager Magazin Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit. Allerdings würden der russische Krieg gegen die Ukraine und Lieferengpässe die Aussichten belasten.

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