Digitale Talente

Personalsuche: Wie der Handel junge Fachkräfte findet und bindet

Veröffentlicht: 21.03.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 23.10.2023
Jobsuche am Laptop

Zu wenig geschultes und qualifiziertes Personal – das stellt auch die Handelsbranche vor Herausforderungen. Vornehmlich Talente, die digitale Prozesse im Unternehmen steuern und voranbringen können, werden derzeit händeringend gesucht. Ob für Social Media, im Bereich Suchmaschinen- und Online-Marketing, für den E-Commerce, die Content-Erstellung, digitale Designs, Kommunikation, Big Data oder Führungstätigkeiten in diesen digitalen Tätigkeitsfeldern – es werden so einige Fachkräfte gebraucht.

Die, die bereits da sind, müssen oft flexibel agieren und zusätzliche Aufgaben übernehmen. Dies bestätigten gut 4 von 10 Angestellten aus digitalen Berufsfeldern in Handelsunternehmen, zeigt die ECC CLUB Studie „Hire me if you can − Mitarbeitende erfolgreich werben, halten und binden!“, für die im Januar 1.002 digitale Talente, die mindestens seit 2 Jahren in dem Bereich arbeiten, sowie 295 Händler und Hersteller befragt wurden. Darüber hinaus müsse auch ein ähnlich hoher Anteil an Angestellten aufgrund der fehlenden personellen Kapazitäten Überstunden ableisten sowie neue Kompetenzen erlernen. 

Das frustriere und führe auch zu Überforderung – allen voran in der Generation Z – und zieht Konsequenzen nach sich: 61 Prozent der befragten 18- bis 26-Jährigen würden in Betracht ziehen, der Branche deshalb den Rücken zu kehren. In der Generation Y erwägen immerhin noch 44 Prozent einen Jobwechsel. Aus diesem Grund haben passende Strategien in der Personalsuche und Angebote für die Mitarbeiterbindung für Unternehmen aktuell einen sehr hohen Stellenwert.

So erreichen Firmen jetzt Talente

Wer aktuell junge Menschen für die Jobs im eigenen Unternehmen begeistern will, sollte sich die sozialen Netzwerke zunutze machen: Die Hälfte der befragten jungen Leute stuft die Plattformen für die Arbeitssuche als wichtig ein. Spannend sind für sie allerdings nicht Xing oder LinkedIn – auf die Unternehmen allerdings verstärkt setzen – sondern Instagram und TikTok. 

 

Lange Wartezeiten beim Recruiting sollten anschließend vermieden werden: Nachdem eine Bewerbung eingegangen ist, sollte sich die Firma spätestens innerhalb einer Woche persönlich zurückmelden, so die Erwartungshaltung. 

Mitarbeiterbindung durch Gehalt und hohe Flexibilität

Corona-Pandemie und Krisensituationen haben die Prioritäten und Bedürfnisse junger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zudem zusätzlich verändert: Das Thema Gehalt hat etwa angesichts der aktuellen Preissteigerungen höchste Relevanz, 84 Prozent der Befragten erklärten, dass dies ausschlaggebend dafür sei, ob sie in einem Unternehmen bleiben. 

Ebenso wichtig ist es, sinnhaft mitgestalten zu können: „Die Mehrheit der Mitarbeiter:innen will sich aktiv in die Entwicklung des Unternehmens einbringen und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Dadurch verändert sich auch die Rolle der Führungskräfte, die zunehmend als Mentor:innen und Motivator:innen fungieren. Wertschätzung, gute Kommunikation und Agieren auf Augenhöhe gehören dabei zu den wichtigsten Kompetenzen der Vorgesetzten“, erläutert Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH KÖLN, zu den Studienergebnissen.

Daneben ist Flexibilität für viele ein hohes Gut. Homeoffice wird in vielen Bereichen bereits als Standard vorausgesetzt. Kann die Arbeit auch mal aus dem Ausland erledigt werden, beispielsweise als Workation, gilt dies als beliebtes Benefit. 

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