Zum ersten Mal seit 20 Jahren

Ein Euro ist nur noch einen Dollar wert

Veröffentlicht: 12.07.2022 | Geschrieben von: Patrick Schwalger | Letzte Aktualisierung: 12.07.2022
Dollarscheine und Euroscheine

Inflation, Krieg in der Ukraine, hohe Energiepreise und die Sorge um die Gasversorgung – die Wirtschaftslage in Deutschland und Europa ist angespannt. Das hat unter anderem dafür gesorgt, dass das Tauschverhältnis von Euro und US-Dollar am Dienstag auf eins zu eins gefallen ist. Das gab es seit 2002, also direkt nach der Einführung des Euros, nicht mehr.

Dies hat zur Folge, dass etwa der Urlaub für Deutsche in den USA teurer wird. In den vergangen Jahren bekam man für einen Euro meist um die 1,2 bis 1,3 US-Dollar. 2008 erreichte der Euro seinen höchsten Punkt, als ein Euro 1,576 US-Dollar wert war.

Inflation und Unsicherheit führen zum Kursverlust

Schuld für die Talfahrt des Euros ist auch, dass der US-Dollar an Wert zulegen konnte. Am Mittwoch werden die US-Inflationsdaten veröffentlicht und weil die Inflation auch in der USA steigt, wird erwartet, dass die US-Notenbank ihren Leitzins erhöhen wird. Diese Aussicht lässt den Dollarkurs steigen. 

Gleichzeitig hat der Euro eine schwere Zeit, weil in Europa und Deutschland eine Krise bei der Versorgung mit Gas und Energie befürchtet wird. Derzeit wird die Pipeline Nord Stream 1 in der Ostsee gewartet. Für diese Wartungsarbeiten hat Russland das Gas abgestellt. Die Befürchtung vielerorts ist, dass Russland das Gas nicht wieder anstellt, wenn die Arbeiten nach zehn Tagen beendet werden. Das könnte zu einer Energiekrise in Europa führen. 

Folgen für Unternehmen und Privatpersonen

Der schwache Euro belastet nicht nur Menschen, die in den USA ihren Urlaub verbringen wollen. Für Unternehmen bedeutet ein schwaches Tauschverhältnis von Euro zu US-Dollar, dass der Import von Waren teurer wird. Das könnte sich wiederum befeuernd auf die Inflation auswirken. 

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