Millionenverlust: Amazon-Checkout für mehrere Stunden ausgefallen

Bei Amazon kam es vergangene Nacht in den USA offenbar zu einem mehrstündigen Problem mit dem Checkout. Die Kunden ließen ihren Frust auf Twitter aus. Amazon äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall – der Verlust des Online-Händlers dürfte aber im Millionenbereich liegen.

(Bildquelle Verzweiflung: Fernando Cortes via Shutterstock)

Vergangene Nacht kam es für drei Stunden zu einem Ausfall des Checkouts von Amazon.com. So konnten die Kunden ihre Bestellungen nicht abschließen und wurden auf eine Fehlerseite geleitet. Wie eCommerceBytes berichtet, soll es bereits am Tag zu ersten Problemen gekommen sein – ein Hinweis darauf, dass der Ausfall des Checkouts Nebeneffekt einer Änderung am System gewesen sein könnte.

Amazon dürfte durch den mehrstündigen Ausfall Verluste im Millionenbereich verbucht haben, heißt es bei DNA Response. Der Seite zufolge sei der Umsatz des Unternehmens in der Zeit des Ausfalls auf 0 US-Dollar gesunken. „In der Stunde nachdem der Checkout wieder funktionierte konnten wir eine überdurchschnittliche Verkaufsstunde beobachten, aber nichts, das einen dreistündigen Ausfall ausgleichen könnte“, urteilt Nathan Grimm von DNA Response weiter. Demnach dürften Amazon „mehrere zehn Millionen Dollar an Umsatz“ entgangen sein. In dieselbe Kerbe schlägt auch der Twitter-Nutzer Dennis Moons, der eine Studie ins Gedächtnis ruft, nach der Amazon pro 100 Millisekunden Verzögerung 1 Prozent Verkäufe verliert:

Remember that Amazon study that said that 100ms delay costs them 1% in sales? Now I'm wondering what 4 hours of #amazondown costs.

— Dennis Moons (@DennisMoons) 3. Februar 2016

Nutzer ließen ihren Frust auf Twitter aus

Auf Twitter versammelten sich unterdessen die vergrämten Amazon-Kunden und ließen sich über den Ausfall aus. „Amazon kündigt 400 stationäre Geschäfte an. Zufälligerweise gibt der Online-Checkout nur Stunden später den Geist auf“, schreibt etwa Blake Nyquist. Der Twitter-Nutzer Alexander Belikoff spricht dagegen den Amazon-Entwicklern sein Beileid aus: „Mehrstündiger Checkout-Ausfall – dürfte sich wie das Ende aller Tage bei Amazon anfühlen. Viel Glück bei der Reparatur!“

Amanda Glincher reagiert dagegen auf den Ausfall mit einer Herausforderung an die kaufwütigen Nutzer: Sie sollen das Geld, das sie nun nicht bei Amazon ausgeben können, doch bitte für einen wohltätigen Zweck spenden:

#amazondown challenge: Donate the money you would have spent on Amazon tonight to your favorite charity.

— Amanda Glincher (@aorrin) 3. Februar 2016

Ebay soll vom Ausfall profitiert haben

Andere Nutzer wollten stattdessen ihr Geld nur bei Amazon loswerden:

Hey @amazon! Stop being broken & take my money! #amazonDown #streetFighterV pic.twitter.com/GPgMrpGG5O

— Q Manning (@QManning) 3. Februar 2016

Während die Nutzer und Kunden den Ausfall – wie man es bei solchen Ausfällen gewohnt ist – munter auf Twitter kommentierten, haben sich einige Kunden an andere Händler gewandt. So soll laut eCommerceBytes Ebay von dem Amazon-Ausfall profitiert haben. Trotzdem dürften viele Kunden einfach am nächsten Morgen wieder zu Amazon zurückgekehrt sein, um den Einkauf abzuschließen. Der Grund für den Ausfall ist weiterhin unklar: Noch gibt es keine offizielle Mitteilung von Amazon und das Unternehmen kommentierte den Ausfall auf Nachfrage von eCommerceBytes nicht.