Amazons Kindle nun auch in Buchläden

Veröffentlicht: 07.11.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 07.11.2013

Der Erfolg von Amazon liegt in der gezielten Selbstvermarktung und strategischen Inszenierung der eigenen Produkte. So können beispielsweise die Kindle eBook-Reader nur unternehmenseigene eBooks abspielen und die auf Amazon gekauften eBooks wiederum lassen sich nur von den eigenen Readern lesen. Eine taktisch kluge Strategie, um Kunden langfristig zu binden. Doch nun öffnet Amazon die eigenen Reihen und lässt auch unabhängige Buchhändler am Kindle-Geschäft teilhaben.

Amazon: Kindle auch in Buchläden

„Amazon Source“ nennt sich das neue Programm, das Buchhändlern und Buchhandelsketten künftig den Handel mit den Kindle-eBook-Readern sowie passendem Zubehör erlaubt. – Vorerst jedoch nur in den Vereinigten Staaten. Ob jedoch genau dort ein Geschäft zustande kommt, wo Amazon als erbitterter Über-Rivale (und vereinzelt sogar als Feindbild) gilt, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

Der Buchhandelskampf in den USA ist so weit fortgeschritten, dass Borders, die zweitgrößte Buchhandelskette, 2011 bereits am Markt gescheitert ist. Auch das führende Unternehmen Barnes & Noble kämpft mit seinen Zahlen und muss stetig Rückschläge hinnehmen. Dass neben den großen auch die kleinen Buchhändler unter der schieren Allmacht von Amazon leiden, braucht nicht erwähnt zu werden.

Und in diesem Kontext bzw. unter diesen Umständen will Amazon auf die Händler zugehen und seine eigenen Produkte über fremde Anbieter vertreiben? Nun ja. Natürlich ist auch dies ein weiterer Schritt, die Reichweite des Kindle-Readers weiter zu erhöhen und die eigene Vorherrschaft auszubauen. Auch an einem Anreiz des Internet-Giganten fehlt es nicht: Händler, die in das Amazon Source-Programm einsteigen, erhalten über 24 Monate einen 10-prozentigen Anteil an jedem eBook, das über das verkaufte Gerät gekauft wird.

Wir dürfen gespannt sein, ob sich die kleinen und großen Buchhändler weigern oder in der Kooperation mit Amazon einen verzweifelten Ausweg aus der Krise sehen.

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