US-Justizministerium ermittelt gegen Tesla wegen Musk-Tweet

Veröffentlicht: 19.09.2018 | Geschrieben von: Melvin Louis Dreyer | Letzte Aktualisierung: 19.09.2018

Das US-Justizministerium hat Ermittlungen wegen Betrugs gegen Tesla Inc. in San Francisco aufgenommen. Musk hatte Anfang August getwittert, er ziehe in Erwägung, das Unternehmen von der Börse nehmen, zog diese Aussage aber später zurück. Die Äußerungen hatten auch Auswirkungen auf den Aktienwert des E-Auto-Herstellers.

Tesla
© Jonathan Weiss / Shutterstock.com

Eine Äußerung Elon Musks auf Twitter könnte dem Autobauer Tesla Inc. ein juristisches Nachspiel bescheren. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete kürzlich unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen, dass das US-Justizministerium Ermittlungen wegen Betrugs gegen Tesla eingeleitet habe. Der Unternehmer und Investor hatte Anfang August getwittert, dass er überlege, das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Anteilseigner sollten ihre Aktien entweder für 420 US-Dollar verkaufen oder ihre Beteiligung an dem dann nicht mehr börsennotierten Unternehmen behalten können. Die Finanzierung des Rückzugs aus der Börse sei ebenfalls sichergestellt, twitterte Musk weiter.

Die Äußerungen des Tesla-Chefs hinsichtlich des in Fachkreisen als „Delisting“ bekannten Vorgangs bescherten der Tesla-Aktie laut Handelsblatt zunächst einen Anstieg um bis zu 12 Prozent auf einen Wert von knapp 380 US-Dollar. Die Berg- wurde aber alsbald zur Talfahrt, weniger als drei Wochen später nahm Musk seine Aussage zurück – Tesla solle dann doch an der Börse bleiben. Der Wert der Aktie liegt derzeit bei etwa 285 US-Dollar.

Tesla bestätigt Vorliegen einer Anfrage des Justizministeriums

Für Börsenaufsicht, Investoren und US-Justizministerium führen die abwechslungsreichen Aussagen Musks damit aber zu der Frage, ob Anleger durch seine Äußerungen womöglich in die Irre geführt wurden oder darin sogar eine Preis-Manipulation der Tesla-Akte gesehen werden muss. Wie das Handelsblatt berichtet, hätten bisher schon mehrere Investoren Klagen vor Gerichten in den USA eingereicht.

Ernsthafte Folgen erwarten Tesla insbesondere dann, wenn herauskommen sollte, dass die Ankündigung des Delistings nicht ernst gemeint war oder die versprochene Finanzierung nicht vorgelegen hätte. Tesla jedenfalls bestätigte die Meldung über Anfragen des Justizministeriums hinsichtlich der Tweets, eine offizielle Vorladung gebe es bisher jedoch nicht. Wie finanzen.net berichtet, habe nach Informationen der New York Times auch die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC Finanz-Dokumente zur Klärung des Sachverhalts angefordert.

Optimistisch: Musk erwartet „erstaunliches“ Quartal

Musk sorgt immer wieder für Aufsehen. Zuletzt war er wegen eines Youtube-Interviews ins Gespräch gekommen, in dem er vor laufender Kamera Marihuana rauchte. Wenngleich der E-Auto-Hersteller von Spitzenpersonal wie dem Chefbuchhalter Dave Morton verlassen wurde, sieht sich Musk optimistisch. „Wir sind dabei, das erstaunlichste Quartal in unserer Geschichte zu haben, und mehr als doppelt so viele Autos zu bauen und zu liefern wie im letzten Quartal“, teilte der Tesla-Chef seinen Mitarbeitern Anfang September in einer Email mit.

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