Der frühe Vogel

Die DHL lässt offenbar Pakete liegen, um Amazon-Sendungen auszuliefern

Veröffentlicht: 03.09.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 04.09.2019
DHL-Mitarbeiter im Paketlager

Die DHL hat derzeit offenbar mit Engpässen zu kämpfen: Wegen höher Zustellmengen und einem Fahrermangel benötigt der Logistiker für die Zustellung von Paketen in einigen Regionen Deutschlands länger. Doch von den Verspätungen sollen nach Informationen der Welt nicht alle Versender betroffen sein: Pakete, die von Amazon verschickt wurden, sollen demnach Priorität haben. Andere Pakete bleiben dafür länger liegen, heißt es weiter – die DHL wolle offenbar ihren wichtigsten Großkunden nicht verärgern.

„Bei uns werden immer wieder Rollbehälter voller Sendungen tagelang nur hin und her geschoben, anstatt dass die liegen gebliebenen Pakete gleich am nächsten Tag ausgefahren werden“, zitiert die Welt einen Mitarbeiter einer Zustellbasis der Post in einer norddeutschen Stadt. Dabei könne es passieren, dass auch mal eine Sendung verloren gehe. In der betreffenden Zustellregion mangele es dem Post-Mitarbeiter zufolge an zehn Fahrern, die Tagesarbeit mit 80 Touren täglich sei nicht zu bewältigen.

3,5 Milliarden Paket- und Express-Sendungen sollen in diesem Jahr in Deutschland verschickt werden – für die Zustelldienste ein enormer Aufwand. Zudem mache der Welt zufolge Amazon Druck, indem der Konzern seine eigene Paketzustellung aufbaut. Zudem brodele es im Post-Konzern, die Spannung zwischen Management und den Angestellten wachse immer weiter an. Vor allem die Übernahme der 13.000 Paketfahrer der früheren Billigtochter Delivery sorgt für Zwist zwischen den Gewerkschaften und dem Konzern. 

Update, 04.09.2019

Die Deutsche Post DHL hat dem Bericht der Welt widersprochen. Wie die Internet World berichtet, habe ein Sprecher der Post klargestellt, dass es unterschiedliche Dienstleistungen gebe – unter anderem den schnelleren und höherpreisigen „Prio“-Service. Innerhalb der unterschiedlichen Services gebe es aber „keine Bevorzugung oder Benachteiligung spezifischer Kunden, auch nicht in einzelnen Regionen“, so der Sprecher. 

Rocket Internet trennt sich von weiteren Home24-Aktien

Die Berliner StartUp-Schmiede Rocket Internet hat seine Beteiligung an Home24 weiter zurückgefahren. Wie die Gründerszene berichtet, sei Rocket Internet nur noch mit knapp elf Prozent an dem Berliner Möbel-Händler beteiligt. Damit habe die StartUp-Schmiede ihre Anteile erneut reduziert – dieses Mal um acht Prozentpunkte. Als Home24 im Juni 2018 an die Börse ging, hielt Rocket Internet noch 43 Prozent an dem Unternehmen. 

Der Aktienkurs von Home24 steht derzeit weiter unter Druck. Am Montagvormittag lag er bei 3,12 Euro, womit die Marktkapitalisierung des Unternehmens rund 78 Millionen Euro betrug. Zum Börsengang waren die Aktien etwa 600 Millionen Euro wert, der Ausgabepreis lag bei 23 Euro. Mehrere Investoren haben in den vergangenen Monaten Anteile an dem Möbel-Händler verkauft. 

Französischer Polizei gelingt Schlag gegen weltweites Botnet

Rund 850.000 Rechner waren in dem riesigen Krypto-Mining-Botnet zusammengefasst, das nun von der französischen Polizei ausgehoben wurde. Nach Angaben von t3n.de waren die Rechner mit der Malware Retadup infiziert und weltweit im Einsatz. Die Cybercrime-Einheit C3N der Polizei konnte nun aber in das Kontrollzentrum der Botnet-Betreiber vordringen und den Server abschalten.

Die Polizei habe mit Hilfe des FBI sogar einen Kontrollserver installieren und den Traffic des Botnets darauf umleiten können. Dann übermittelten sie einen Code an die infizierten Rechner und konnten die Schadsoftware so entfernen – dabei könnte es sich um eine Weltpremiere gehandelt haben.

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