Coronakrise

Paketdienste liefern vorerst weitestgehend uneingeschränkt weiter [Update]

Veröffentlicht: 17.03.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 18.03.2020
Paketübergabe

Um die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland einzudämmen, hat die Regierung umfassende Maßnahmen verkündet. Das öffentliche Leben im Land wird dadurch deutlich eingeschränkt, Bars und Clubs dürfen vorerst nicht mehr öffnen und nicht-lebensnotwendige Geschäfte müssen geschlossen bleiben. Nun stellt sich gerade für viele Online-Händler die Frage, ob ihre Sendungen in den nächsten Tagen und Wochen überhaupt beim Kunden ankommen werden.

DHL, DPD und GLS beruhigen

„Die Brief- und Paketzustellung läuft aktuell ohne betriebliche Einschränkungen weiter“, erklärt die DHL auf Twitter. Das Unternehmen sei „Teil der Infrastruktur, die den Alltag aufrechterhält“, heißt es weiter. Gleichzeitig ruft das Unternehmen seine Kunden zur Mithilfe auf: In den Filialen und an der Haustür soll möglichst Abstand gehalten werden. 

Die Paketboten der DHL sind zudem angehalten, den Empfang der Sendung an der Haustür selbst zu bestätigen, anstatt Handscanner und Stifte durch mehrere Hände wandern zu lassen, wie wir bereits auf dem Logistik Watchblog berichteten. Diese Vorgehensweise konnten einige Kollegen aus der Redaktion heute bereits selbst erleben.

„Paketzustellung in gewohntem Maße“

Auch die DPD versichert, die Paketzustellung weiter durchzuführen. „Grundsätzlich erfolgt die Paketzustellung und -abholung in gewohntem Maße, solange dies nicht vor Ort behördlich untersagt ist“, heißt es auf der eigens für das Coronavirus eingerichteten Info-Seite des Logistikers. Aktuelle Grenzschließungen innerhalb Europas betreffen aktuell zudem nicht den Warenverkehr. „Dennoch kann es aufgrund von Grenzkontrollen zu Verzögerungen beim internationalen Paketversand kommen“, merkt die DPD an. 

Auch die Boten der DPD sind angehalten, die Paketzustellung vorerst nicht quittieren zu lassen. Auch hier sind die Kunden angehalten, den direkten Körperkontakt mit den Boten zu meiden – die Zusteller sollen sich ähnlich verhalten.

Versand weder national noch international eingeschränkt

Der Logistik-Dienstleister GLS schlägt in dieselbe Kerbe: Das Unternehmen erbringe „eine für die Versorgung der Gesellschaft sehr wichtige Dienstleistung“, erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage von OnlinehändlerNews. „Wir tun daher unser Möglichstes, um die Gesundheit der an unserer Geschäftstätigkeit Beteiligten zu schützen und die Paketlogistik weiterhin sicherzustellen.“ Dazu habe die GLS „verschiedene Maßnahmen“ umgesetzt. 

Der Versand von Waren sei wohl national als auch international nicht eingeschränkt, versichert die Sprecherin. Das Unternehmen stelle auch dort weiter zu und hole Pakete ab, wo es behördlich nicht untersagt ist. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es also keine Einschränkung der Paketlogistik. 

Alle Logistiker rufen die Kunden dazu auf, sich kooperativ zu verhalten. Zudem gibt es bei allen Anbietern die Möglichkeit, eine kontaktlose Zustellung zu ermöglichen – etwa durch Abstellgenehmigungen oder die Nutzung von Paketboxen und Packstationen.

Update 18.03: DPD führt kontaktlose Paketzustellung ein

Wie jetzt bekannt wurde, wird die DPD ab sofort ebenfalls die Paketzustellung kontaktlos durchführen. Nach Angaben des Logistik Watchblogs wurden DPD-Kunden über die Neuerung informiert. Sollte der Bote den Empfänger nicht zuhause antreffen, geht das Paket an den Absender zurück. Laut Berichten im Sellerforum wurden außerdem bereits ein großer Teil der DPD-Paketshops geschlossen. Diese Nachricht wurde durch das Unternehmen allerdings noch nicht bestätigt.

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