Der frühe Vogel

DHL stoppt Versand nach Großbritannien 

Veröffentlicht: 22.12.2020 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 22.12.2020
DHL-Laster in Großbritannien

Die Deutsche Post DHL Group hat einen Versandstopp nach Großbritannien und Irland verhängt. Aufgrund der schnellen Ausbreitung einer Mutation des Coronavirus haben Frankreich und weitere EU-Staaten die Grenzen zum Vereinigten Königreich geschlossen. Damit sind wichtige Verkehrs- und Transportwege, darunter der Eurotunnel und Fährhäfen, derzeit unterbrochen.  

„Aus diesem Grund sind wir leider gezwungen, ab sofort bis auf Weiteres einen vollständigen Einlieferstopp für den Versand von Geschäfts- und Privatkundenpaketen sowie von warentragenden Briefsendungen nach Großbritannien und Irland zu verhängen“, zitiert RP-Online einen DHL-Unternehmenssprecher. Briefe und Postkarten seien vom Versandstopp zunächst nicht betroffen. 

Branchenverbände und Händler sprechen sich gegen Paketabgabe aus

Da sich aufgrund der Corona-Pandemie der Handel mehr und mehr ins Netz verlagert und damit der Einzelhandel in den Städten nicht ausstirbt, hat die CDU eine gesonderte Paketgebühr gefordert. Dies stößt in der Branche auf massive Verwunderung: „Eine Sondersteuer auf den Onlinehandel zu erheben, soll wohl Amazon treffen, ist in Wirklichkeit aber ein Schlag ins Gesicht vieler Tausender mittelständischer Handelsunternehmen“, positionierte sich nun Thomas Voigt, Sprecher der Otto Group laut dpa/Süddeutscher Zeitung gegen das Vorhaben. 

Auch der Händlerbund kritisiert den Plan der Union: „Eine Paketabgabe, wie sie nun im Gespräch ist, wird der Realität des modernen Handels nicht gerecht. Sie verkennt die Wirklichkeit und entspringt einer überholten und fehlerhaften Wahrnehmung des Online-Handels“, heißt es in der Stellungnahme des Verbands. Viele Händler haben derzeit neben ihrem Geschäft auch den Online-Handel genutzt, um sich ein zweites Standbein aufzubauen, gleichsam sichert der Handel die Versorgung im Lockdown. Deshalb sei es nach Ansicht Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder gerade jetzt „nicht nur unangemessen, sondern kontraproduktiv“, eine solche Sonderabgabe aufzuerlegen. 

Verbraucherschützer kritisieren Gesetzesentwürfe der EU gegen Amazon

Vergangene Woche hat die EU-Kommission Gesetzesentwürfe zur Erneuerung der Regeln in der digitalen Wirtschaft (Digital Service Act) vorgelegt. Damit sollen große Tech-Konzerne wie Google, Amazon, Facebook und Apple besser kontrolliert werden. Gehe es jedoch um die Verbraucherrechte der Kunden auf Online-Marktplätzen, sei der EU-Entwurf „eine große Enttäuschung“, erklärte der Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) Klaus Müller im Interview mit dem Spiegel. Eigenen Umfragen zufolge würde der Verkauf auf den Online-Marktplätzen keineswegs reibungslos erfolgen, 60 Prozent der Kunden erhielten Waren zu spät, 44 Prozent hätten defekte oder schlechte Produkte erhalten. Dies läge oft an Händlern oder Dienstleistern, doch Verbrauchern sei es „nicht zuzumuten, sich mit irgendwelchen Kleinunternehmen auseinanderzusetzen, die womöglich noch in Asien oder Lateinamerika sitzen. Hier müssen die großen Online-Marktplätze in die Verantwortung genommen werden“, so der oberste Verbraucherschützer. 

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