Der frühe Vogel

Container-Chaos: Händler beklagen Lieferengpässe

Veröffentlicht: 09.07.2021 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 09.07.2021
Hafen mit Containern

In der Seefracht herrschen bereits seit mehreren Monaten angespannte und teils chaotische Zustände. Wegen der Coronakrise kommt es zu Staus und Engpässen an den Häfen – etwa in Südchina – und Containermangel. Die notwendigen Transportkapazitäten stehen nicht termingerecht zur Verfügung, was die Frachtraten enorm in die Höhe treibt. Auch die rund einwöchige Blockade des Suez-Kanals trug zu weiteren Verzögerungen auf See bei. 

Die Auswirkungen dieser angespannten Situation in den Lieferketten bekommen Händler hierzulande nun zu spüren: Händler wie Textildiscounter Kik, die Drogeriekette Rossmann oder Online-Fahrradhändler RoseBikes erwarten derzeit Lücken in den Regalen und Sortimenten bzw. vor steigenden Preisen für Produkte, wie n-tv mit Verweis auf das Handelsblatt meldet. 

Es fehlt an Frachtkapazität für Bestellungen, insbesondere für Produkte aus Asien. „In der wichtigsten Zeit des Jahres fehlt uns die Ware“, wird Kik-Chef Patrick Zahn zitiert. Die Container seien hart umkämpft: Waren würden teilweise trotz Vereinbarungen teilweise nicht mitgenommen, weil andere Kunde mehr zahlen wollen, so Zahn weiter. Vor allem, wer nun kurzfristig Platz braucht, müsse mit hohen Kosten rechnen: Für einen 40-Fuß-Standard-Container müsse inzwischen viermal so viel gezahlt werden.

Die höheren Kosten für die Warenbeschaffung müsse man voraussichtlich auch an die Kunden weitergeben. Ausgegangen werde beim Institut für Wirtschaft (IfW) Kiel von einer Teuerungsrate von 2,6 Prozent. 

Neue Wettbewerbsklage gegen Google

Auf den Suchmaschinenkonzern kommt in den USA erneut ein Kartellrechtsstreit zu: 36 Bundesstaaten und Washington DC reichten Klage wegen Wettbewerbsverstößen ein, berichtet die Zeit. Grund ist das Geschäft mit Apps für den Google Play Store, aus dem Anwendungen auf Geräte mit dem hauseigenen Smartphone-Betriebssystem Android geladen werden können. Dabei soll der Tech-Riese seine Marktmacht u. a. dafür missbrauchen, den Wettbewerb zu behindern, die Preise in die Höhe zu treiben und die Auswahl an Apps zu beschränken. Auch die Gebühren, die Google für die Aufnahme von Apps in den Play Store verlangt, werden kritisiert.

„Einmal mehr sehen wir Google seine Dominanz ausnutzen, um auf verbotene Art Konkurrenz zu unterdrücken“, sagte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James, die das Bündnis der Kläger anführt.  

Amazon trotz Pandemie nicht der beliebteste Ort für Bücherkauf

Online-Riese Amazon hat im vergangenen Jahr offenbar kaum von geschlossenen Buchläden profitiert: Online-Shops von Buchhändlern hätten im Jahr 2020 etwa 27 Prozent der Umsatzzuwächse im Online-Markt verzeichnet, Amazons Anteil habe hingegen bei sieben Prozent gelegen. Das Online-Geschäft der Branche wuchs um 21 Prozent. Insgesamt konnten die Umsätze 0,1 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro gesteigert werden und so sogar Umsatzeinbuße aus dem Frühjahr 2020 abgefangen werden

„Die Kombination aus einer physischen Buchhandlung und dem Onlinehandel ist offensichtlich das, was die Menschen anzieht“, erklärt sich diese Entwicklung Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels der FAZ zufolge. Im stationären Buchhandel gingen die Erlöse insgesamt zurück, der mit 42 Prozent weiterhin den größten Marktanteil ausmache. Der Internetbuchhandel macht aber mittlerweile einen Marktanteil von 24 Prozent aus. 

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