In den vergangenen Wochen hatten bereits mehrere Unternehmen aus dem Modesektor verkündet, künftig keine kostenlosen Retouren mehr anzubieten – Kundinnen und Kunden müssen stattdessen für die Rücksendungen ungewollter Produkte zahlen. Auch der hessische Anbieter Hess Natur, der sich auf faire Mode und natürlich produzierte Textilien spezialisiert hat, scheint eine solche Option ins Auge zu fassen.
„Wir prüfen diese Option“, kommentierte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Für den naturbewussten Modeanbieter sei eine entsprechende Umgestaltung der Retourenprozesse „insbesondere auch aus Nachhaltigkeitskriterien sehr [zu] begrüßen“.
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In der Praxis dürften Gratis-Retouren viele Kundinnen und Kunden grundsätzlich dazu verleiten, unbedacht Rücksendungen in größerem Ausmaß auszulösen – gerade auch im Modebereich. Allerdings verursachen solche Prozesse nicht nur jede Menge Verpackungsmüll, sondern belasten die Umwelt durch CO2-Emissionen beim Hin- und Rücktransport.
Trotz der potenziell positiven Auswirkungen auf die Umwelt will Hess Natur beim Thema Retourenkosten offenbar nicht überstürzt handeln. Gerade die aktuelle Situation sei für Kundinnen und Kunden nicht zu unterschätzen: So verwies die Sprecherin etwa auf die spürbaren Mehrbelastungen, denen die Verbraucher im Zuge der hohen Inflation ausgesetzt seien.
Erst vor wenigen Wochen hatte die spanische Modemarke Zara ihre kostenlose Rücksende-Option für deutsche Kundinnen und Kunden gestrichen. Fortan fällt eine Gebühr in Höhe von 1,95 Euro an. Allerdings können die Shopper ihre Online-Bestellungen auch direkt in einer Zara-Filiale zurückgeben, ohne dass eine entsprechende Gebühr anfällt. In der Branche gab es jüngst Debatten, ob im Modebereich das Ende kostenloser Retouren eingeläutet wird.