Kolumne

Ein kleines Loblied auf Logistiker

Veröffentlicht: 23.09.2022 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 23.09.2022
Daumen Hoch junge Frau

Starten wir diesen Artikel mal mit einer kleinen Frage: Was machen Sie, wenn Sie in einem Restaurant gegessen haben und alles super – Essen, Service, Preis – gepasst hat? Genau, sie gehen raus und denken sich, hier kann man auf jeden Fall wieder hingehen. Und was ist das erste, was sie machen, wenn alles richtig mies war? Viele zücken mit Sicherheit ihr Smartphone und hinterlassen eine bitterböse Kritik auf einschlägigen Bewertungsportalen im Netz. So ist das leider oft: Lob wird selten öffentlich gemacht, wir lassen uns eher dazu hinreißen, Zeit zu investieren, um auf etwas Schlechtes aufmerksam zu machen.

Da schließe ich mich natürlich nicht aus. Auch ich schreibe viel mehr über schlechte Erfahrungen im Netz, um andere zu warnen, als über gute Erfahrungen, um meine Mitmenschen auf etwas Tolles aufmerksam zu machen. Damit soll jetzt Schluss sein und ich möchte ein kleines Loblied auf jene Menschen anstimmen, die leider sehr häufig Kritik erfahren müssen: Zustellfahrer und Logistiker.

Lieferdienste und (k)eine Irrfahrt durchs neue Wohngebiet

Ich bin im Sommer umgezogen in ein kleines, feines und völlig neu gebautes Wohngebiet. Dass meine Hausnummer 55 und ungefähr 300 Meter von der 54 entfernt liegt und zwischendurch Häuser mit Nummer 22, 23 und so weiter kommen, hat auch mich am Anfang etwas verwirrt. Aber gut, ich weiß ja, wo mein Haus steht und finde den Weg. Leider galt das aber nicht für die zahlreichen Zusteller sowie Angestellte und Fahrer von Küchenstudios oder Möbelhäusern, die mussten meine Adresse ja erst einmal finden. Mir schwante nichts Gutes und ich sah schon E-Mails mit Hinweisen wie „Küche beim Nachbarn abgegeben“ oder „750 kg Möbel zurückgeschickt, weil Adresse nicht gefunden“ vor meinem inneren Auge.

Aber ich sollte eines Besseren belehrt werden. Sowohl die Küchenbauer als auch sämtliche kleinere Lieferungen aus Möbelgeschäften etc. kamen ohne Irrfahrten oder verärgerte Anrufe bei uns an. Auf Nachfrage, ob man die Adresse denn gut gefunden habe, es sei ja schließlich etwas verwirrend mit der Hausnummer hier, bekam ich stets eine gut gelaunte Antwort in der Form: „Alles kein Problem. Das ist ein neues Wohngebiet, da sind die Zahlen manchmal etwas verwirrend.“ Statt aufzugeben und einfach wieder kehrt zu machen, habe man einfach das Wohngebiet abgeklappert, bis die richtige Hausnummer gefunden war. Von so viel Engagement war ich beeindruckt, da ich es leider auch ganz anders kenne.

Stadt vs. Land

An dieser Stelle möchte ich gerne noch ein Extra-Dankeschön an den Möbellieferanten aussprechen, der nicht nur problemlos das Haus gefunden, sondern auch 750 Kilogramm Möbel ohne Murren ins Haus getragen hat. Im starken Kontrast zu einem Zusteller, der es im letzten Jahr nicht geschafft hat, ein mittleres Paket zwei Stockwerke hochzutragen, sondern mich hochschwanger auf der Treppe mit Paket hat stehen lassen. 

Deswegen an dieser Stelle noch einmal: Danke an die vielen Zusteller und Lieferanten, die sich jeden Tag durch enge Straßen, verwirrende Adressen und schwere Lieferungen kämpfen und dabei einen tollen Job machen!

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