Suchmaschinenoptimierung

Google-Updates bringen E-Commerce mehr Verlierer als Gewinner

Veröffentlicht: 29.01.2019 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 31.01.2019
Laptop und Suchmaske

Google hielt im vergangenen Jahr viele SEO-Manager auf Trab. Mit den Core Algorithmus Updates in Frühjahr und Sommer sowie dem E-A-T- bzw. Medic-Update im Oktober brachte der Suchmaschinen-Gigant die Sichtbarkeit diverser Websites in den organischen Suchergebnissen ins Schwanken.

Insgesamt gibt es im E-Commerce in Bezug auf die SEO-Sichtbarkeit 2018 etwas mehr Verlierer als Gewinner, allerdings haben die Updates vor allem die Sichtbarkeit medizinischer Portale sowie Wörterbuch- und Übersetzungsangebote geschwächt. Das zeigt unter anderem eine aktuelle Studie der Search- und Content-Marketing-Plattform Searchmetrics. Die Analyse basiert auf Domains, die Searchmetrics im deutschen Index haben. Deren Sichtbarkeit berechnen sie u. a. aus dem Suchvolumen von Keywords, Häufigkeit und Position, mit der die Domain zu den Keywords in der organischen Suche rankt.

Verlierer im E-Commerce: Ebay, Apple, Preisvergleiche

Seiten rund um den Online-Handel haben nach Angaben von Searchmetrics in den Google-Rankings eher Sichtbarkeit eingebüßt. Im Branchenvergleich sind 18 Prozent der Websites, deren Einblendungen in den organischen Suchergebnissen stark gesunken sind, E-Commerce-Websites. Dazu zählen etwa Ebay mit minus 38 Prozent, Apple mit minus 28 Prozent oder die Preisvergleichsseite billiger.de mit minus 58 Prozent. Daneben haben viele Publisher, Wörterbücher- und Übersetzungsseiten sowie mehrere Webseiten über Gesundheitsthemen weniger SEO-Visibilty. 

Gewinner im Online-Handel: Marktplätze, Gebrauchtwagen, Fashion, Vergleichsseiten

E-Commerce-Seiten, die 2018 hingegen stark an Sichtbarkeit gewonnen haben, sind Amazon.de mit einem Plus von 13 Prozent sowie Amazon.com (+32 Prozent), der Fashion-Anbieter aboutyou.de (+78 Prozent) oder auch 12gebrauchtwagen.de (+3317 Prozent). Ebenso konnten Deals- bzw. Vergleichsseiten wie onlinekosten.de beim Gewinn mit 135 Prozent, gebrauchtwagen.de mit 116 Prozent, Payback mit 52 Prozent sowie Verivox mit 23 Prozent punkten. Insgesamt zählen 12 Prozent aller Gewinner-Webseiten zur E-Commerce-Branche.

Video-Content setzt sich besonders durch

Online-Händler, die vermehrt Marketing auf Video-Plattformen betreiben, könnten mit dieser Strategie richtig liegen: Als hochwertiger Content wurden laut Searchmetrics-Studie insbesondere Plattformen eingestuft, die ihren Fokus auf Video-Content legen. Google-Tochter YouTube gewann beispielsweise 143 Prozent mehr SEO-Sichtbarkeit, aber auch TV-Sender-Websites wie arte.tv, wdr.de oder rtl.de profitierten davon. Der Grund ist laut den SEO-Experten die Einbindung der Video-Karusselle in Desktop-Suchergebnisse sowie insgesamt mehr Video-Ergebnisse in der organischen Suche.

Die richtige SEO-Strategie: Guter, nutzerfreundlicher Content

Wer die eigene Webseite optimieren will, sollte auf Nutzerfreundlichkeit und gute Inhalte setzen. „Domains, die im vergangenen Jahr zu den Verlierern gehörten oder ihre Performance verbessern möchten, sollten die Überarbeitung des Contents und der Nutzererfahrung auf der Seite optimieren“, empfehlen die Searchmetrics-Experten. 

Im Übrigen hat Google selbst im vergangenen Jahr laut der Studie 32 Prozent an Sichtbarkeit verloren. Auch Google-Seiten würden wie jede andere Webseite im Internet behandelt werden, so Sean O'Keefe, zuständig für die Weboptimierung bei Google, auf thinkingwithgoogle.com. Demnach folgen die Google-SEO-Teams den gleichen externen Richtlinien, die auch Webmastern zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang sagt O'Keefe auch, dass es zwar viele Möglichkeiten gebe, um Website-Traffic zu erzeugen, „aber wenn es gut gemacht wird, kann SEO eine wichtige – und kostengünstige – Strategie für organisches Wachstum bieten.“ Es passiert eher selten, dass sich der Konzern zur eigenen Marketing-Strategie äußert, dennoch hat der Google-Mitarbeiter einige Tipps für Seitenbetreiber: Kleine Schritte, wie etwa das konsequente Verwenden von „canonical tags“ zur Kennzeichnung ähnlicher Inhalte auf Unterseiten, könnten schon zum Erfolg führen. Er rät außerdem, Veränderungen anzunehmen und Neues auszuprobieren sowie lieber auf einzelnen Websites Informationen zu bündeln, statt sehr viele verschiedene Unterseiten mit ähnlichem Content zu erstellen.

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