Organischer Suchtraffic bricht ein

Nur jeder vierte Kunde kommt kostenlos in den Online-Shop

Veröffentlicht: 31.07.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 31.07.2019
Google Analytics

Online-Händler und Webseiten-Betreiber können offenbar nicht mehr darauf hoffen, dass ein Großteil ihrer Kunden und Besucher über die organischen Suchergebnisse auf ihre Seiten finden. Wie der „Digital Marketing Report for Q2 2019“ der US-Marketing-Agentur Merkle laut t3n.de zeigt, ist der organische Traffic aus der Google-Suche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent zurückgegangen. Auch bei anderen Suchmaschinen brach der organische Such-Traffic ein – und zwar noch deutlicher. So sank der Wert bei Yahoo um elf Prozent und bei Bing sogar um satte 26 Prozent. Wird nur die mobile Suche betrachtet, ist der Einbruch deutlich weniger stark. 

Anders fiel das Ergebnis bei der Suchmaschine DuckDuckGo, die sich in den vergangenen Monaten vor allem mit ihrem Datenschutzanspruch als ernstzunehmende Alternative zu Google positioniert hat, aus. Hier stieg der organische Such-Traffic um satte 49 Prozent, mobil sogar um 64 Prozent. 

Jede zweite Suchanfrage endet ohne Klick

Insgesamt sollen derzeit nur noch 23 Prozent aller Seitenbesuche über organische Suchergebnisse kommen. Das bedeutet, dass nur jeder vierte Website-Besucher auf die Seite oder in den Shop findet, ohne dass der Webseiten-Betreiber oder Online-Händler Geld dafür gezahlt hat. Der Wert liege sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Marketing-Experten von Merkle sehen die Gründe für diese Entwicklung in der zunehmenden Präsenz der bezahlten Suchergebnisse sowie der teils detaillierten Informationen, die Google direkt auf den Ergebnisseiten anzeigt – der sogenannte Knowledge-Graph. Jede zweite Suchanfrage ende einer Analyse von Fishkin zufolge ohne einen Klick auf ein Suchergebnis. 

Google hatte zudem Anfang Juni das Diversity-Update durchgeführt und damit seine organische Suche ein wenig revolutioniert. Unter anderem werden mit dem Update nur noch zwei Ergebnisse von einer Website in den SERPs angezeigt. Damit will Google kleineren Seiten im Ranking helfen – offenbar mit Erfolg. Auch dieses Update dürfte zu der Entwicklung des Traffics beigetragen haben.

Bezahlter Traffic steigt auch auf anderen Plattformen

Gestiegen ist dagegen der Anteil der bezahlten Klicks am Traffic. Unternehmen haben demnach ihre Ausgaben für bezahlte Anzeigen bei Google um 15 Prozent gesteigert, womit dieser Traffic um zehn Prozent nach oben geklettert sei. Diese Entwicklung der bezahlten Reichweite finde sich zudem auch auf Amazon, wo Marken zwölf Prozent mehr Geld ausgegeben haben, dafür aber auch ihre Umsätze verdoppeln konnten. Für Facebook-Werbung gaben die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum acht Prozent mehr Geld aus und erhielten dafür 25 Prozent mehr Impressionen.

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.