Tools für Online-Händler

So will Google kleinen Händlern beim Online-Marketing helfen

Veröffentlicht: 15.11.2019 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 15.11.2019
Buchstabenwand mit Google-Logo

Google stellte am Donnerstag in Paris neue Studien und Praxisfälle rund um das Online- und Suchmaschinen-Marketing kleinerer und mittelständischer Unternehmen (KMU) vor. Zeit und Aufwand sind für sie bei dieser Aufgabe ein besonders wichtiges Kriterium. „Wir sind immer viel beschäftigt“, berichtet die Londoner Restaurant-Inhaberin Pamela Tironi im Rahmen der Veranstaltung. Täglich ergäben sich mehr oder minder komplexe Fragen, für die einfache Lösungen hilfreich sind. Dies bestätigen auch die Ergebnisse einer aktuellen Erhebung, die Google hierzu veröffentlichte. Der Suchmaschinenanbieter will KMU daher in diesem Bereich unter die Arme greifen. 

Nur wenige KMU betreiben aktiv Online-Marketing

Laut einer von Google in Auftrag gegebenen YouGov-Befragung unter 509 Entscheidern in deutschen KMU will knapp die Hälfte (47 Prozent) innerhalb der kommenden zwölf Monate stabil wachsen. 43 Prozent gaben an, dass vor allem die Generierung von Neukunden hierbei für sie eine Herausforderung sei. Mit Online-Marketing-Maßnahmen will jedes zweite Unternehmen (56 Prozent) deshalb vor allem Kunden gewinnen. 44 Prozent haben das Ziel, die Wahrnehmung des Unternehmens generell zu steigern, jedes dritte Unternehmen möchte auf diese Weise die Beziehung zu bestehenden Kunden optimieren. 

Doch zählt Werbung bislang lediglich für rund ein Viertel zum Tagesgeschäft, 23 Prozent ergreifen Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung und knapp ein Fünftel schaltet Suchmaschinen-Anzeigen. Ein Drittel (34 Prozent) verfügt nicht einmal über eine Unternehmenswebsite. 63 Prozent gaben zudem an, kein Facebook-Firmenprofil zu besitzen. Gleichsam wünschen sich aber ein Viertel aller KMU Werbemöglichkeiten, die in der Anwendung einfach und flexibel sind.

Google sieht sich in der Verantwortung

Kim Spalding, Product Management Director bei Google, hat selbst einmal zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter ein kleines Weingut gemanagt und kennt aus eigener Erfahrung die Bedürfnisse kleinerer Firmen. „Vielen KMU scheint ein geeigneter Einstieg in die Welt des digitalen Marketings zu fehlen. Fehlende Zeit und mangelnde Grundlagen führen dazu, das Potenzial nicht ausschöpfen zu können. Wir sehen uns hier in der Verantwortung und wollen gerade Unternehmen mit kleinen Budgets mit kostenlosen Tools weiterhelfen“, erklärt sie. 

Diese Tools können Händlern helfen

Dementsprechend stellte Google gezielt Lösungsansätze für KMU vor. Dazu zählt etwa die Nutzung von Grow My Store – ein Tool, dass nach Eingabe der Website-URL Optimierungsvorschläge beispielsweise zur Auffindung wichtiger Informationen oder zur Ladezeit gibt und das Google im September launchte (wir berichteten). Zudem wurden KMU auch gezielt auf den Marketfinder aufmerksam gemacht: Anhand von Keywords und Informationen, die von der eigenen Website gescannt werden, zeigt das Google-Tool, in welchen internationalen Ländern das Angebot besonders gut ankommen würde. 

Weil gerade Online-Anzeigen aufgrund des zusätzlichen Budgets und der Komplexität für viele Unternehmen aufwendig sind, verweist Kim Spalding weiterhin auf die sogenannten Smart Campaigns, die Google im Sommer 2018 vorgestellt hat. Unternehmen könnten hier bereits innerhalb von etwa 15 Minuten Anzeigen für verschiedene Kanäle erstellen, so Spalding. „Nach der Einrichtung arbeitet Google hinter den Kulissen mit Machine-Learning-Technologie und optimiert Werbekampagnen automatisch. Dabei stehen die vom Unternehmen gewünschten Ziele im Fokus, etwa Interaktionen mit der Unternehmenswebsite, Besuche im Ladengeschäft oder Telefonanrufe“, erläutert sie. Bereits funktioniert habe dies für Julien Michaud, Geschäftsführer des französischen Online-Matratzenshops Hypnia: „Wir können sehr viele Kampagnen sehr schnell entwickeln. Dieser Zeitaspekt war für uns besonders wichtig“, berichtete er in einer kleine Diskussionsrunde im Anschluss. Zudem habe sein Unternehmen so in kurzer Zeit den Umsatz verdoppelt und es geschafft, auch mit größeren Marken im Wettbewerb um Kunden zu bestehen.

Chancen im Weihnachtsgeschäft nutzen

Kim Spalding gibt KMU außerdem auch Tipps für das vierte Quartal: „Wir sehen weiterhin ein Wachstum des Online-Shoppings an den Feiertagen, wobei Black Friday und Cyber Monday von Jahr zu Jahr wichtiger werden. Verbraucher shoppen direkt online und sie gehen auch online, bevor sie überhaupt in stationären Läden einkaufen“, erklärt sie im Interview. „Der erste Schritt ist immer: Pflegen Sie Ihr Online-Angebot – aktualisieren Sie Ihre Öffnungszeiten für die Feiertage, veröffentlichen Sie Ihre Sonderangebote. Viele Händler haben Sonderangebote, Sales und neue Produkte, vielleicht sogar ein Event. Packen Sie all diese Informationen in ihren Brancheneintrag und auf ihre Website, damit Kunden darüber Bescheid wissen und sich darauf freuen können. Die zweite Sache ist, dass es eine großartige Zeit ist, um sich über Anzeigen Gedanken zu machen, um dann für Kunden sichtbar zu sein, wenn diese online gehen. So gibt es die Gelegenheit, so viele Verbraucher wie möglich zu erreichen.“

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