Trickreiche Social-Media-Posts

Internet vs. Realität – Wenn der schöne Schein trügt

Veröffentlicht: 20.07.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 06.05.2021
Frauen Selfie

Haben Sie schon einmal neidvoll durch den Instagram-Feed einer völlig fremden Person gescrollt und sich gewünscht, genau jetzt auch an diesem wunderschönen, menschenleeren Strand zu liegen, statt im Büro bei schlechtem Wetter und miesem Kaffee zu sitzen? Falls ja, dann sollten Sie jetzt unbedingt weiterlesen. Im Folgenden wird nämlich klar, wie oft der schöne Internetschein doch trügt und dass hinter der Kamera längst nicht alles so aussieht, wie es dann tatsächlich präsentiert wird.

Die Wahrheit hinter dem perfekten Bild

Egal, ob Influencer oder Otto Normalverbraucher: Jeder will auf seinen Social-Media-Kanälen möglichst perfekt aussehen. Wie ein Bild allerdings entstanden ist, gelangt nur selten tatsächlich an die Öffentlichkeit. Folgende Beispiele zeigen eindrucksvoll, was hinter dem vermeintlichen Traumbild tatsächlich steckt. 

Oft ist das vermeintlich glamouröse Bild alles andere als einfach entstanden:

Und vor allem die sogenannten „Instagram-Ehemänner“ haben stets einen harten Job:

Bei all den Urlaubsfotos steht ohnehin die Frage im Raum: Wenn du die Welt bereist und niemanden hast, der Bilder davon macht, bist du dann wirklich dort gewesen? Wie beispielsweise Fotos von Leuten an romantischen, menschenleeren Traumstränden tatsächlich entstehen, offenbarte ein Schnappschuss aus dem Sommer 2018. Der Fotograf hatte sich nämlich spontan für ein anderes Motiv am vermeintlichen Traumstrand entschieden. Er krönte sein Werk passenderweise mit der Überschrift “Ich stand da und fotografierte meine Freundin im Meer, dann wurde mir klar, dass jeder andere Instagram-Freund das auch tat.”

I was stood taking a photo of my girlfriend in the sea, then realised so was every other Instagram boyfriend. from r/blackmirror

Aber auch andere Sehenswürdigkeiten haben inzwischen den zweifelhaften Ruhm, völlig überbewertet zu sein. Das angeblich so mystische Taj Mahal erscheint mit 5.000 anderen Touristen gar nicht mehr so mystisch, auf der chinesischen Mauer gibt es inzwischen einen Dauerstau (bzw. gab es diesen vor Corona) und so mancher Kunstliebhaber war wohl schon von der fast Briefmarken-kleinen Mona Lisa mehr als enttäuscht. Wer also das nächste Mal wieder unglaublich schöne Urlaubsbilder auf Social Media sieht, sollte an diesen Artikel und die weniger glamouröse Realität, die oft dahinter steckt, denken.  

Online-Shopping-Fails oder „Ja, der Rucksack war für meinen Hamster gedacht“ 

Leider wird im Internet aber nicht nur geflunkert, um andere möglichst neidisch zu machen und mit seinem tollen Leben anzugeben. Oft versprechen auch Produktbilder in Online-Shops weitaus mehr, als sie in Wirklichkeit einhalten können. Hier eine kleine Auswahl von fiesen Internet-Bestell-Fails:

 

Doch es ist nicht immer nur das Aussehen der gewünschten Produkte, das online ein deutlich anderes Bild ergibt als in der Realität, oft unterscheidet sich auch die Größe um einiges. Was im Internet noch eine akzeptable Größe für Menschen vorgaukelte, entpuppt sich in Wirklichkeit gerade einmal groß genug für das eigene Haustier:

 

Der Fyre-Festival-Fail

Eines der bekanntesten Beispiele, bei dem die Posts auf Social Media und die Realität nicht weiter hätten auseinandergehen können, ist das berühmt-berüchtigte Fyre Festival. Die gesamte Geschichte wird in all ihrer komplett desaströsen Ausführung aktuell bei den Streamingdiensten Netflix und Hulu in einer Dokumentation gezeigt. Das Festival sollte ein wahres Luxus-Event auf den Bahamas werden: Die Besucher zahlten zwischen 1.000 und 12.000 US-Dollar, erwarteten eine Anreise per Privatjet, Luxusunterkünfte und Gourmet-Essen. In einem Werbevideo gespickt mit Supermodels wurde das Luxus-Festival beworben, es sollte ein unvergessliches Event für die Teilnehmer werden.

Mit dem Versprechen eines unvergesslichen Events hatten die Veranstalter auch Recht, denn die angereisten Gäste erlebten ein unfertiges Zeltlager mit durchnässten Matratzen und Essen aus Styroporschachteln. Nur kurze Zeit nach Anreise der ersten Gäste wurden zahlreiche Bilder der katastrophalen Zustände über Social Media geteilt.

Da einige Bands bereits vorher ihre Teilnahme abgesagt hatten, ging das groß angekündigte Fyre Festival nie wirklich los. Die Besucher wurden nur wenige Stunden nach der Anreise wieder zum völlig überfüllten Flughafen gebracht, wo sie über mehrere Stunden auf ihre Rückflüge warten mussten. Organisator und Unternehmer Billy McFarland sitzt inzwischen wegen Betruges im Gefängnis.

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