Der frühe Vogel

Google verzichtet ab 2022 auf personalisierte Werbung

Veröffentlicht: 04.03.2021 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 05.07.2022
Google Gebäude

Paukenschlag beim US-Riesen Google: Das Unternehmen hat jetzt bekannt gegeben, ab dem kommenden Jahr nicht mehr das Surfverhalten seiner Nutzer zu verfolgen und demzufolge auch keine personalisierte Werbung mehr auszuspielen. Eine kleine Sensation, schließlich verdient Google einen Großteil seines Umsatzes mit Werbung: Der Konzern ist das weltweit größte digitale Werbeunternehmen. „Das ist ein riesiger Schritt für sie zu sagen: ‚Nein, wir machen dieses Tracking jetzt nicht mehr‘, denn damit verdient Google ja am Ende sein Geld“, erklärt Tech-Blogger Frederic Lardinois von Techcrunch laut der Tagesschau. „Aber wenn man bei Google in den letzten Jahren reingehört hat, dann hat man gemerkt: Okay, die ziehen sich auch etwas zurück aus diesem Bereich und versuchen, da ein bisschen mehr auf Privatsphäre zu machen.“

Eingeleitet wurde der Einschnitt bereits im vergangenen Jahr, als die Suchmaschine mitteilte, keine Cookies von Drittanbietern mehr zulassen zu wollen. Dass Google sich nun deutlich mehr dem Datenschutz widmen will, liegt wohl auch am zunehmenden Druck, den der US-Konzern aufgrund seiner bisherigen Vorgehensweise beim Thema Privatsphäre zu spüren bekommt. Alleine in den USA laufen drei kartellrechtliche Ermittlungen, aber auch große Konkurrenz-Unternehmen wie Apple setzen bei ihren Produkten immer mehr den Datenschutz in den Fokus und lassen Google und seine Vorgehensweise deutlich schlechter dastehen. Laut Lardinois erwarten die User nun tatsächlich mehr Privatsphäre im Netz, dem wird sich die Suchmaschine nun beugen.

Für Werbekunden ist diese Ankündigung ein echtes Problem, künftig müssen die Unternehmen auf andere Techniken setzen. Google selber hat hier bereits Alternativen angeboten und will ab dem kommenden Jahr ganze Profile von Nutzergruppen anbieten. Statt personalisierter Werbung für die einzelnen Nutzer soll es so Werbung für ganze Gruppen von Gleichgesinnten geben, die sich für ein und dieselbe Kategorie – beispielsweise bestimmte Urlaubsziele oder Fitnessgeräte – interessieren. „Menschen sollten nicht länger das Tracking im Internet akzeptieren müssen, um die Vorteile relevanter Werbung zu nutzen. Und Werbetreibende müssen nicht einzelne Verbraucher quer durchs Web tracken, um die Effizienzvorteile digitaler Werbung zu nutzen“, stellt Google klar

Ebay: Neues Gütesiegel „zertifiziert generalüberholt“ 

Der Marktplatz Ebay hat ein neues Qualitätssiegel für B-Ware ins Leben gerufen. Ab sofort können sich Händler für das Programm „zertifiziert generalüberholt“ registrieren und so ihre Artikel mit dem entsprechenden Siegel versehen, um diese für Kunden schneller auffindbar zu machen. Ebay hat bereits 2015 das B-Ware Center mit einer großen Auswahl von Retouren, Vorführgeräten, gebrauchten und generalüberholten Produkten gestartet. Das neue Qualitätssiegel soll nun dem Nachhaltigkeitsgedanken der Konsumentinnen noch besser entgegenkommen.

Um an dem Programm teilnehmen zu können, müssen Händler einen Servicestatus von „überdurchschnittlich“ besitzen oder ein „Verkäufer mit Top-Bewertung“ sein. Außerdem müssen die Verkäufer belegen können, dass sie zum Wiederverkauf der Produkte des Herstellers autorisiert sind und eine einjährige Verkäufergarantie gewährleisten. Der Marktplatz gibt zusätzlich vor, dass die Produkte den Anforderungen für den Artikelzustand „Zertifiziert generalüberholt“ entsprechen. Alle weiteren Informationen und das Bewerbungsformular für das Gütesiegel stellt Ebay auf seiner Website bereit.

Sicherheitspanne bei Ticketcounter

Beim niederländischen Dienstleister Ticketcounter gab es ein massives Datenleck: 1,9 Millionen Kundendaten sollen in einem Hackerforum zum Kauf angeboten worden sein. Die Datenbank soll neben den E-Mail-Adressen außerdem  noch den vollständigen Namen, Telefonnummern, IP-Adressen und gehashte Passwörter enthalten haben, so Golem. Zu den Kunden von Ticketcounte zählen 155 Freizeiteinrichtungen, darunter auch der Berliner Zoo und der Tierpark.

Diese bestätigten inzwischen auch, vom Datendiebstahl betroffen zu sein. „Grundsätzlich sind Daten von Personen betroffen, die vor dem 5. August 2020 Buchungen in den Online-Shops getätigt haben. Es kann sich dabei um Name, E-Mail-Adresse und/oder Daten zu den gebuchten Produkten handeln. Nicht betroffen sind Zahlungs- oder Bankdaten“, so in einer Mitteilung zu lesen. Betroffene Gäste sollen in den kommenden Tagen ausführlich per E-Mail informiert werden.

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