Wurde für die Präsentation und den Verkauf unterschiedlicher Produkte in der Vergangenheit vor allem das Teleshopping gerne genutzt, werden nun Kanäle wie YouTube, Instagram und Co. als Plattform für das Live-Shopping immer interessanter. Gerade im Modebereich bieten sich viele neue Möglichkeiten, durch welche gerade jüngere Generationen angesprochen werden können. Das zeigen Beispiele von Douglas oder Tchibo, die durch das Livestreaming bereits Zuwächse in den jüngeren Zielgruppen vorweisen können.
Ist das Live-Shopping hierzulande recht unbekannt und steckt noch in den Kinderschuhen, so ist es weltweit bereits fester Bestandteil von Marketingstrategien. Insbesondere in China und den USA haben Unternehmen die neue, persönlichere Form des Shoppings für sich entdeckt. China erkannte bereits während des ersten Lockdowns das Potenzial der Social-Media-Kanäle und beauftragte Mitarbeiter, die aufgrund der Schließungen zuhause bleiben mussten, ihre persönlichen Accounts für die Präsentation von Produkten zu nutzen. Egal aus welcher Branche – ob Kosmetik, Mode oder Lebensmittel – startete so der weltweite Boom des Livestream-Shoppings, der sich bis heute hält und sich immer mehr verbreitet.
Ebenso sind die USA ein gutes Vorbild in diesem Bereich. Zahlreiche verschiedene Plattformen gibt es inzwischen auf dem nordamerikanischen Markt, die sich auf unterschiedliche Branchen spezialisiert haben. Dazu gehören Glamhive als Spezialist für Schönheits- und Gesundheitsthemen sowie Shoploop oder The Lobby, die vor allem im Beauty- und Modebereich genutzt werden.
Durch die Corona-Pandemie wurden insbesondere Einzelhändler stark getroffen. Aufgrund der teilweise monatelangen Schließungen und Einschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt, mussten sich Unternehmen neue Wege überlegen, um weiterhin Umsätze zu generieren und sich über Wasser zu halten. Dabei bietet insbesondere das Livestreaming viele Vorteile für Unternehmen, ganz unabhängig von Größe oder Produktportfolio.
Livestreams sind dementsprechend die ideale Möglichkeit, um nicht nur die eigenen Produkte zu präsentieren, sondern auch dem Unternehmen ein Gesicht zu geben. In der Regel verbinden Kunden mit einer Marke bestimmte Werte. Durch regelmäßige Streams und die Positionierung als Experte oder Ansprechpartner für ein bestimmtes Thema, kann dieses Image beeinflusst und verbessert werden. Live-Shopping ist also noch viel mehr als eine neue Art der Umsatzgenerierung. Es fungiert ebenso als ein Instrument zur Kundenbindung.
Für Händler, die bisher vor allem im stationären Handel unterwegs waren und sich mit Themen wie Online-Shopping bereits schwertun, scheint Live-Shopping eine echte Herausforderung zu sein. Allerdings ermöglichen neue Plattformen wie Ritzi, Händlern den einfachen Einstieg in das Thema, in dem diese dort einen eigenen Verkaufskanal eröffnen und für Produktvorstellungen, Unboxings oder DIY-Videos nutzen können. Der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt und der Aufwand für die Live-Shopping-Streams ist ebenso überschaubar.
Über den Autor:
Nach dem Abschluss seines Grafikdesign-Studiums in Berlin arbeitete Simon Riedel als freiberuflicher Webdesigner und -entwickler. Hier sammelte er über die Jahre einiges an Erfahrung, weshalb er sich 2012 dazu entschied auch im redaktionellen Bereich mitzuwirken. Seitdem arbeitet er als Autor, berät zusätzlich Unternehmen und Selbstständige zu verschiedenen Webthemen und steht Ihnen bei der Entwicklung des eigenen Onlineauftritts zur Seite.