Neue Marketing-Optionen für Händler

Shopping-Ads: Google zeigt Produkte als 3D-Modelle in der Suche

Veröffentlicht: 25.05.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 24.06.2022
Google Marketing Live, Jerry Dischler

Wer im Netz nach Produkten sucht, landet nicht selten bei Google: Der Suchmaschinen- und Internetkonzern verzeichnet über seine Plattformen täglich bereits über eine Milliarde Einkäufe. Damit ist Google für den Online-Handel ein wichtiger Umsatzbringer – andersrum gilt das natürlich auch. Jetzt jedenfalls versorgt Google die E-Commerce-Branche mit neuen Funktionen rund um Werbung und Marketing. Dazu zählen neben Automatisierungs-Tools und Neuerungen für Kurzanzeigen bei YouTube auch frische Features für die Produktdarstellung in Shopping-Ads, wie der Suchmaschinen-Gigant aktuell bei seinem jährlich stattfindenden Innovations-Event Google Marketing Live (GML) bekannt gab. 

Neues Design und AR-Funktionen für Shopping-Anzeigen

Google verleiht also seinen Shopping-Anzeigen ein neues Gewand – und zwar eines, das „natürlicher und intuitiver“ sei, wie Jerry Dischler, Vice President & General Manager für Ads bei Google im zugehörigen Blogpost schreibt. Über dieses Werbeformat können Händler Waren aus ihren eigenen Online-Shops unter anderem auf speziellen Anzeigeflächen in der Google-Suche bewerben, sobald beispielsweise nach einem bestimmten Produkt oder Marken gesucht wird – etwa bei Mode: „Kategorien wie ‚Bekleidung‘ haben einen enormen Erfolg, da Nutzer:innen visuelle und übersichtlichere Darstellungen beim Surfen erhalten“, führt Dischler aus. Im Verlauf dieses Jahres sollen Werbetreibende Anzeigen in neuen, visuell ansprechenden Suchergebnissen schalten können – zunächst aber nur für die potenzielle Kundschaft in den USA. Die Anzeigen sind gekennzeichnet und befinden sich in speziellen Flächen – bei den Ergebnissen kann dann teilweise auch von rechts nach links statt nur von oben nach unten gescrollt werden.

Außerdem macht sich Google jetzt für Produkte auch Augmented-Reality-Technologie (AR) zunutze, wie sie etwa schon von Otto- oder Ikea-Apps bekannt ist: Marken, die 3D-Produktbilder ihrer Artikel haben, können diese künftig auch in die Shopping-Anzeigen einbinden. Nutzerinnen und Nutzern ist es dann möglich, via AR beispielsweise virtuelle Möbelstücke in den eigenen vier Wänden auszuprobieren. Die Funktion wird aber zunächst ebenfalls nur in den USA verfügbar sein. 

Augmented-Reality-Funktion in Google Shopping Ads | Google

Mehr Monetarisierung für YouTube-Content

Ads in YouTube Shorts | Google

Mit der Funktion YouTube Shorts lassen sich eigene Kurzvideos, maximale 60 Sekunden lange Videos erstellen, bearbeiten und teilen – eine Funktion, die an Instagram Reels oder TikTok erinnert. Die Shorts verzeichnen weltweit inzwischen über 30 Milliarden Aufrufe pro Tag – viermal so viel wie noch vor einem Jahr, so Google. 

Jetzt soll es noch einfacher möglich sein, mit diesem Content-Format Geld zu verdienen: Video-Aktionskampagnen sowie App-Kampagnen lassen sich bald automatisch auf YouTube Shorts skalieren – diese Funktion soll nach und nach für alle Regionen weltweit freigeschaltet werden. „Später in diesem Jahr könnt ihr außerdem euren Produktfeed mit euren Kampagnen verknüpfen und so eure Videoanzeigen auf YouTube Shorts interaktiver und noch mehr shoppable gestalten“, heißt es zu weiteren Plänen im Blog.

Auch hat Google an seiner kanalübegreifenden, automatisierten Kampagnenformat Performance Max geschraubt, mit der Conversions im Schnitt um 13 Prozent gesteigert werden sollen. Neu ist, dass Kampagnen jetzt in Search Ads 360 und in der mobilen App von Google Ads besser verwaltet werden können und Verkaufsziele im lokalen Geschäft unterstützt werden können. Zudem lassen sich jetzt auch sogenannte Burst-Kampagnen für einen bestimmten Zeitraum schalten – etwa, um bestimmte Ziele während der Ladenbesuche rund um saisonale Ereignisse zu erreichen. Zu guter Letzt führt Google auch neue Berichte zu Zielgruppen und zum plattformübergreifenden Schalten von Anzeigen ein.

Welche Werbung sehen Userinnen und User?

Angesichts der Debatte um den Datenschutz und personalisierter Werbung, für die sich Google schon länger nach passenden Lösungen sucht, gibt es ebenfalls Pläne: So will der Tech-Konzern noch im Verlauf dieses Jahres eine Bedienoberfläche unter dem Namen „Mein Anzeigen-Center“ einführen, „damit Nutzer:innen die Kontrolle über ihre Privatsphäre und ihr Online-Erlebnis behalten“, heißt es. Darüber lässt sich auswählen, welche Anzeigentypen häufiger oder seltener angezeigt werden sollen. Auch kann festgelegt werden, welchen Einfluss die eigenen Daten auf Anzeigen auf YouTube, in der Google Suche und auf Discover haben sollen. „Und diese Lösungen können und sollten auch für Werbetreibende funktionieren. Wir können sowohl den Datenschutz verbessern als auch das Ökosystem weiter unterstützen“, verspricht Jerry Dischler.

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