„Schlechtester Film aller Zeiten“

YouTuber legt Influencer mit Fake-Film „A hole“ rein

Veröffentlicht: 29.06.2022 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 24.01.2023
Marvin Wildhage

Das Influencer Marketing steht immer wieder in der Kritik (siehe auch Infokasten): Einerseits sind die reichweitenstarken Akteure relevant für Marken, Firmen und Zielgruppen – andererseits fällt die Branche auch immer wieder durch Fails und Skandale auf. Jetzt hat Marvin Wildhage – selbst YouTuber – die Influencer-Szene erneut aufs Korn genommen und ihre Verführbarkeit gezeigt, wie t3n berichtet. Dafür hat der Video-Produzent sich ein fiktives Film-Projekt einfallen lassen, das Influencer bewerben sollten.

Influencer-Werbung für Fake-Film ohne Webseite und Billig-Drehbuch

Sein Film „A hole“ basiere dabei auf Arthouse-Prinzipien – und ist laut seiner Aussage „der schlechtesten Film aller Zeiten“. Im Video zeigt der Influencer-Kritiker unter anderem die amateurhafte Machart: Zum Beispiel imitieren die Film-Produzenten Tiergeräusche im Wald einfach selbst. Auch der Rest des Film-Projekts sieht wenig professionell aus – es gibt keine Webseite oder Trailer, das Drehbuch ist banal, das Filmplakat wurde einem Anus nachempfunden – worauf auch der Filmtitel anspielt. „Es soll darum gehen, dass die Influencer den Film auch kacke finden, aber dadurch, dass sie Geld dafür bekommen, trotzdem sagen, er ist gut“, erklärt Wildhage. Im Fake-Schreiben, in dem die Influencer zur Filmpremiere eingeladen werden, wird behauptet, dass der Film 2023 in die Kinos kommen soll.

 

Influencerin Vanessa Mariposa tappt erneut in die Falle 

Tatsächlich sollen dann von Influencern bzw. deren Agenturen nur zehn Minuten später schon die ersten Angebote inklusive sensibler Daten eingetroffen sein – mit dabei eine alte Bekannte, die schon einmal von Wildhage vorgeführt wurde: Influencerin Vanessa Mariposa. Diese fiel bereits 2021 auf eine ähnliche Aktion rein, als Wildhage Werbepartner für eine Fake-Gesichtscreme suchte – mit Uran, Asbest und „pipikaka seed oil“. Die „Creme“ war Gleitgel.

Auch diesmal macht die Influencerin keine gute Figur: In einem Video aus dem Urlaub berichtet sie, den Film schon vorher gesehen zu haben und dass er sie zum Nachdenken angeregt habe – dabei war der „Film“ natürlich nicht fertig und wird es wohl auch nie werden. Wir haben bei der Influencerin nachgefragt und werden eine mögliche Stellungnahme ergänzen.

Das Video „Influencer werben für meinen FAKE FILM“ kommt bei YouTube auf knapp 800.000 Aufrufe und rund 80.000 Likes. Dabei wird sowohl der Kritiker gelobt („Weltklasse“, „Legende“) als auch die erneut vorgeführte Influencerin kritisiert: „Dass Vanessa Mariposa immer noch Kooperationen annimmt, ist Wahnsinn. Ein weiterer trauriger und peinlicher Tag in der Influencer Welt“ und „Vanessa muss sich nach der Aktion eig nen neuen Job suchen“ lauten einige der Kommentare.

Und das ist noch nicht alles: Der Schrecken der Influencer hat bereits einen zweiten Teil zum Fake-Film-Projekt angekündigt. 

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