Google: Organische Klicks im E-Commerce massiv eingebrochen

Veröffentlicht: 06.10.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 06.10.2017

Die Klicks bei Google verschieben sich immer mehr von organischen zu bezahlten Klicks. Schuld daran scheint Google selbst zu sein.

Google Adwords

© IB Photography / Shutterstock.com

Alarmierende Zahlen für SEOs: Einer Analyse von Wayfair zufolge sind die organischen Klicks auf Suchanfragen bei Google im E-Commerce-Umfeld seit 2015 enorm zurückgegangen. Auf dem Desktop soll der Rückgang 25 Prozent betragen, auf Mobilgeräten sogar 55 Prozent. Die Ursachen dafür scheinen laut Onlinemarketing klar: Adwords und Shopping.

Organische Klicks Vergleich

© Moz.com

Bezahlte Anzeigen beanspruchen mehr Platz

Besonders die ersten vier Positionen sind von den Einbußen betroffen. Vor allem auf diesen Positionen beanspruchen Adwords mittlerweile einen erheblichen Klick-Anteil für sich und das hat nachvollziehbare Gründe: Heutzutage werden schlicht mehr Anzeigen geschaltet als noch vor ein paar Jahren und Google zeigt in den Suchergebnissen gleichsam mehr Anzeigen an als früher. Diese beanspruchen zudem mehr Fläche und sind nicht immer sofort als „bezahlt“ erkennbar. Sie werden zwar als Anzeige markiert, doch den kleinen Hinweis kann der Nutzer schnell übersehen – oder es ist vielen mittlerweile zu lästig herunterzuscrollen, denn egal, ob man „Steakmesser“ oder „Bluetooth-Lautsprecher“ in die Google-Suche eingibt, die ersten vier Positionen sind stets mit Anzeigen besetzt.

Shopping ist prominenter

Zudem ist Google Shopping längst viel prominenter eingebunden als noch vor zwei Jahren. Laut Wayfair sind die Product Listing Ads in den SERPs innerhalb eines Jahres um 60 Prozent angestiegen. Gerade Mobile-Nutzer sehen in der Regel erst einmal gar keine organischen Ergebnisse, wenn sie nicht nach unten scrollen – das kostet Klicks.

Zur Beruhigung sollte man hinzufügen, dass Suchanfragen und Klicks insgesamt zunehmen und der Einbruch in absoluten Zahlen nicht so groß ist. Zudem hat Wayfair die Click-Through-Rates seiner organischen Rankings analysiert. Das sind zwar Millionen Klicks, aber repräsentativ ist es nicht. Die Ergebnisse dürften allerdings kaum ausschließlich Wayfair betreffen, denn die wachsende Relevanz bezahlter Anzeigen betrifft den gesamten Online-Handel. Für Händler heißt das, dass sie es mittelfristig ohne SEA und Google Shopping schwer haben werden. Wie immer gilt: Eine ausgewogene Strategie ist Trumpf.

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