Kündigung der Anteile

Mehrere Banken trennen sich von Paydirekt

Veröffentlicht: 16.01.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 16.01.2019
Logo von Paydirekt auf einem Smartphone

Um den richtig großen Durchbruch kämpft der Zahlungsdienst Paydirekt seit seiner Gründung im Jahr 2014. Die Ziele waren hoch gesteckt – schließlich wollten die deutschen Banken und Sparkassen mit vereinten Kräften einen waschechten Konkurrenten zum Payment-Dienstleister PayPal auf die Beine stellen. Doch Paydirekt konnte die Erwartungen bisher nicht erfüllen. Und der Rückhalt sinkt weiter, wie die neuesten Entwicklungen zeigen.

Nach Angaben von finanz-szene.de wenden sich nun mehrere Partner von Paydirekt ab: Demnach haben sowohl die ING Deutschland (vormals ING Diba) als auch Finanzplayer wie die HypoVereinsbank, Santander oder auch die Targobank ihre Anteile am Gemeinschaftsprojekt gekündigt.

Paydirekt: Deutsche Bank und Commerzbank könnten Anteile übernehmen

Die genannten Banken, die sich vom Paydirekt-Projekt trennen wollen, halten derzeit ihre Anteile gemeinschaftlich über „ein gemeinsames Beteiligungsvehikel“, nämlich so genannte „Poolbanken“, wie es Finanz-Szene beschreibt. Die rund 11 Prozent sollen im Rahmen der Kündigung komplett abgestoßen werden. Hierfür liege bereits ein Stichtag vor: der 31. Dezember 2019.

Auch über den weiteren Werdegang der gekündigten Anteile gibt es bereits Spekulationen: Dabei wird von Gesprächen berichtet, in denen ein Verkauf der Anteile an die großen Paydirekt-Partner Deutsche Bank sowie die Commerzbank abgewogen werde. Von Erfolgen gekrönt scheinen diese Diskussionen bislang jedoch nicht gewesen zu sein – sie sollen stocken. Paydirekt selbst habe sich zu den aktuellen Umwälzungen noch nicht geäußert, allerdings seien die Pläne aus den Reihen der Partner-Banken bestätigt worden.

Paydirekt gilt schon länger als Sorgenkind

Schon länger wurde die Zukunft von Paydirekt in der Branche diskutiert. Erst Ende 2018 wurden Meldungen laut, nach denen der Payment-Dienst lediglich 40.000 Transaktionen im Monat vorweisen kann – im Vergleich mit anderen Zahlungsmitteln, ganz zu schweigen von PayPal verschwindend gering. „Damit bewahrheiten sich Befürchtungen in der Branche, dass die Marktanteile des deutschen PayPal-Klons auch vier Jahre nach dessen Gründung noch immer verschwindend gering sind“, kommentierte damals das Branchenportal Finanz-Szene.de.

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