Kolumne

Der Hunger war Schuld: Wie ich meine PayPal-Unschuld verlor

Veröffentlicht: 06.02.2019 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 30.06.2022
PayPal Schriftzug

Ich bin ein großer Verfechter der Kartenzahlung und trage selten viel Bargeld mit mir rum. Bereits seit meinem 18. Lebensjahr besitze ich eine Kreditkarte, die ich in allen möglichen Lebenslagen verwende. Ich musste schon häufiger einen Laden ohne Waren verlassen, weil ich kein Bargeld bei mir hatte und die Kartenzahlung erst ab zehn Euro möglich war. Und auch Restaurants meide ich rigoros, wenn ich nicht mit meiner heiß geliebten Plastikkarte bezahlen kann. Ich bin da ziemlich stur und habe wenig Lust auf böse Überraschungen nach dem Essen, wenn ich es nicht bezahlen kann: Abwaschen ist nämlich eher nicht so meins.

Das gleich zu Beginn gesagt, habe ich mich jahrelang sehr schwer getan, mir ein PayPal-Konto zuzulegen. Ich war noch nie der Typ, der immer das gemacht hat, nur weil es die anderen getan haben. Und auch in diesem Punkt weigerte ich mich sehr lange gegen eine Mitgliedschaft. Ich habe doch meine Kreditkarte, war stehts mein Mantra. Ausgerechnet ein Freitag vor einigen Wochen sollte mich dann aber dennoch Lügen strafen.

Das Portmonee war leer, mein Magen leider auch

Es ist eine schöne Tradition bei uns in der Redaktion, jeden Freitag Mittagessen zu bestellen. Manchmal beteilige ich mich, wenn ich dann doch mal ein paar Groschen aus dem Portmornee zusammenkratzen kann. Da wir immer nur eine große Bestellung aufgeben, sammelt auch ein Kollege immer das Geld ein. Und dabei wird fast von jedem mit PayPal bezahlt ... außer natürlich von mir. Das ich deswegen schon oft das Gespött in der Redaktion war, nahm ich gelassen hin. Aber was sich liebt, das neckt sich ja.

An diesem verhängnissvollen Freitag vor ein paar Wochen wendete sich allerdings das Blatt. Mein Magen war leider genauso leer wie mein Portmonee, mitbestellen fiel also flach. Allerdings sollte mir diese Niederlage das ganze Wochenende nicht aus dem Kopf gehen und schließlich beugte ich mich den Aufforderungen meiner Kollegen und meldete mich bei PayPal an. 

Und was soll ich sagen? Am Montag drauf wurde ich nicht nur von meinen Kollegen ein klein wenig gefeiert, weil ich scheinbar das letzte Einhorn war und nun doch zur dunklen Seite übergelaufen bin, ich musste seither auch nie wieder Hunger leiden wenn es um die freitäglichen Bestellungsrunden geht. Ich werde natürlich dennoch nicht meine Langzeitbeziehung zwischen mir und meiner Kreditkarte aufgeben, aber manchmal ist es doch auch schön, mehrere Optionen zu haben.

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