Dominanz der US-Bezahlanbieter

Bundesbank sieht Gefahr durch Bezahlsysteme von PayPal, Google & Co.

Veröffentlicht: 15.04.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 30.06.2022
Mit einer Bezahlkarte am Laptop

Viele US-amerikanische Unternehmen versuchen hierzulande, mit ihren eigenen Bezahlsystemen Fuß zu fassen oder ihre Basis zu festigen: Zahlungsdienste wie PayPal, Amazon (bzw. Amazon Pay), Google Pay oder Apple Pay kämpfen um Anteile im Payment-Bereich und sind auch in immer mehr Online-Shops oder bei stationären Partnern verfügbar.

Bundesbank sorgt sich um Stabilität der hiesigen Finanzbranche

Während sich für die Kunden dadurch die Vielfalt rund um Zahlungsoptionen verbreitert, sieht die Bundesbank diese Entwicklung durchaus kritisch und sogar als echte Gefahr für die Payment-Branche:

„Es kann uns als Bundesbank nicht gleichgültig sein, wenn große Technologiekonzerne wie Apple, Google, Paypal und Amazon mehr und mehr die Kundenbeziehung übernehmen und den Banken lediglich noch die Rolle des Zahlungsabwicklers im Hintergrund bleibt“, kommentiert Burkhard Balz, Vorstand der Bundesbank, gegenüber der Welt am Sonntag.

Für den Fall, dass es durch die Dominanz der US-amerikanischen Bezahldienstleister bei den hiesigen Banken zu Ertragsausfällen komme, müsste man sich die Frage stellen, „was dieses für die Finanzstabilität bedeuten könnte“, so Balz weiter.

Eigene, europäische Bezahl-Alternative als Lösung

Um den kritischen Entwicklungen in der Finanzbranche – und damit auch PayPal, Apple, Amazon und Co. – etwas entgegen bringen zu können, seien auch die hiesigen Anbieter selbst gefragt: Bundesbank-Vorstand Balz appelliere daher „mit Nachdruck“ an eine eigene, das heißt europäische, Alternative zu den amerikanischen Payment-Optionen: „Mein Appell an die Branche ist: Überlegt euch, mit welchen Produkten ihr auf die Angebote von Apple & Co. antworten wollt“, wird er weiter von der Welt zitiert. Entsprechende Angebote würden vonseiten der Bundesbank unterstützt.

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