Konkurrenzdruck

Sparkasse liebäugelt mit eigener Online-Bank

Veröffentlicht: 24.04.2019 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 24.04.2019
Sparkassenfiliale

Online-Banken gewinnen zunehmend an Kunden: Eine der größten Direktbanken ist die ING-Diba, sie verzeichnet über 9 Millionen Kunden, aber auch die noch junge Bank N26 hat ca. 2,5 Millionen Kunden – damit stellen diese Kreditinstitute eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Sparkassen dar. Um gegen diese zu bestehen, wird nun erwogen, eine eigene, gemeinsame Direktbank für die 400 Sparkassen anzubieten.

Traditionelles Geschäftsmodell erreicht nicht alle Kunden

„Eine Online-Bank mag der Idee der Sparkassen von vor 200 Jahren widersprechen, aber die Welt hat sich verändert“, sagte Walter Strohmaier, den Bundesobmann der deutschen Sparkassen dem Handelsblatt. In der Sparkassengruppe fand er für diese Auffassung Unterstützung. So sagte ein weiterer Sparkassenfunktionär, dass die Bank mit dem eigenen, traditionellen Geschäftsmodell ein bestimmtes Kundenklientel nicht erreiche.

So schätzen vor allem jüngere, online-affine Kunden den unkomplizierten Service der Online-Banken. Auf der anderen Seite muss sich die noch junge Online-Bank N26 aktuell erneut mit Geldwäsche-Vorwürfen auseinandersetzen

DKB als Online-Bank im Gespräch

Laut Strohmeier könnte die Deutsche Kreditbank Aktiengesellschaft  (DKB), Tochtergesellschaft der Bayerischen Landesbank die Online-Bank der Sparkassen werden. So wäre die BayernLB laut Handelsblatt derzeit auf der Suche nach Zukunftsstrategien.

Problematisch ist andererseits jedoch, dass die 400 regionalen Sparkassen, die mit 35 Millionen Girokonten derzeit marktführend seien, dann unter einer bundesweit aktiven Online-Bank vereint wären. Dies widerspräche der bisherigen regionalen Organisationsform, nach der jede der Banken in ihrem jeweiligen Gebiet aktiv ist, und bedeutet damit auch eine direkte Konkurrenz für die jeweiligen Kreditinstitute.

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