Suche nach Jan Marsalek

Medienberichte: Zweiter Haftbefehl im Fall Wirecard

Veröffentlicht: 24.06.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.06.2020
Wirecard-Firmenzentrale

Auch gegen den ehemaligen Wirecard-COO Jan Marsalek liegt offenbar ein Haftbefehl vor. Das berichtet das Handelsblatt und verweist auf dem Magazin vorliegenden Informationen. Die Staatsanwaltschaft München habe das nicht kommentieren wollen. Einer Sprecherin zufolge könne man die Informationen weder bestätigen noch dementieren. 

Unklar sei, wo sich Marsalek derzeit aufhalte. Nach Handelsblatt-Informationen soll er sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ in der philippinischen Hauptstadt Manila befinden. Das sollen zumindest Personen aus dem erweiterten Umfeld des Managers berichten. Auch die Süddeutsche Zeitung hatte über entsprechende Vermutungen berichtet

Marsalek will sich offenbar stellen

Nach Auskunft der philippinischen Einwanderungsbehörde sei Marsalek am 3. März auf die Philippinen gereist, aber am 5. März wieder abgereist. „Es gebe aber Indizien, dass Marsalek kürzlich wieder auf die Philippinen zurückgekehrt sei und sich noch immer im Land befinden könnte“, heißt es beim Handelsblatt weiter. Der Justizminister des Landes habe deshalb eine Untersuchung dazu beauftragt. 

Der ehemalige Wirecard-COO, der vergangenen Donnerstag von seinen Aufgaben freigestellt und am Montag fristlos entlassen worden war, plant offenbar, sich dem Verfahren in Deutschland zu stellen. Über seinen Verteidiger bestehe Kontakt zur Staatsanwaltschaft, heißt es nach Handelsblatt-Informationen. Eine Äußerung dazu gab es weder von der Verteidigung noch von der Staatsanwaltschaft. 

Markus Braun stellte sich der Staatsanwaltschaft

Jan Marsalek steht wie der ehemalige Wirecard-CEO Markus Braun im Verdacht, die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen des Unternehmens durch vorgetäuschte Einnahmen aufgebläht zu haben. So soll Wirecard finanzkräftiger und attraktiver dargestellt worden sein. Zentrum des Skandals sind Treuhandkonten mit einem Guthaben von 1,9 Milliarden Euro, deren Existenz mittlerweile von Wirecard angezweifelt wurde. Die Bafin verdächtigt Wirecard nun auch der Marktmanipulation.

Markus Braun hatte sich am Montag der Staatsanwaltschaft gestellt, nachdem ein Haftbefehl gegen ihn erwirkt wurde. Braun habe seine Mitarbeit zugesagt, hieß es später von der Staatsanwaltschaft. Am Dienstag wurde der Manager dann aus der Haft entlassen – gegen eine Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro und mit der Auflage, sich wöchentlich bei der Polizei zu melden. 

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