Der frühe Vogel

Wirtschaftsprüfer zweifeln an Wirecard-Bilanz für 2018

Veröffentlicht: 30.06.2020 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 30.06.2020
Logo des Unternehmens Wirecard auf einem smartphone

Die Wirtschaftsprüfer von EY, die jahrelang die Bilanzen des inzwischen insolventen Zahlungsdienstleisters testiert haben, haben in einem sechsseitigen Schreiben an den Wirecard-Vorstand einen sogenannten Versagungsvermerk für den Jahresabschluss 2019 ausgesprochen. Demnach ist die vorgelegte Bilanz unvollständig und nichtig. In dem Schreiben, dass der Süddeutschen Zeitung, dem NDR und dem WDR vorliegen soll, stellen die Prüfer zudem „das gesamte Drittpartner-Geschäft in Asien in Frage“. 

Doch für Wirecard kommt es noch schlimmer, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. „Offenbar waren nicht nur die Zahlen für 2019 falsch, sondern bereits für die Bilanz von 2018“, berichtet die Zeitung. 

Der frühere Treuhänder, der Wirecards Treuhandkonten bis Ende 2019 verwaltete, hatte angeblich zuvor Guthaben von rund 980 Millionen Euro bestätigt. Auf Nachfrage der EY-Prüfer erklärte der Treuhänder allerdings, dass er solche Guthaben nicht halte. Zudem habe man zuletzt im März 2017 treuhänderisch für eine Wirecard-Firma gearbeitet.

Diese Aussage wiegt schwer. Denn damit würde nicht nur für das Geschäftsjahr 2019 Guthaben fehlen und mögliche Unterlagenfälschung vorliegen, sondern bereits für das Geschäftsjahr 2018. „Damit besteht der begründete Verdacht, dass auch die uns vorliegenden Saldenbestätigungen des Treuhänders sowie die uns erteilten Auskünfte zu den Kontoständen zum 31. Dezember 2018 falsch waren“, so die Prüfer. Konkret bedeutet das: Es besteht Verdacht, dass die gesamte Bilanz für 2018 falsch sein könnte. 

Secondhand-Mode: H&M bringt Sellpy auf deutschen Markt

Hierzulande dürfte der Name Sellpy den wenigsten Kunden etwas sagen. Doch das könnte sich nun ändern. Bei Sellpy handelt es sich um einen schwedischen Online-Händler aus dem Secondhand-Bereich, an dem der Moderiese H&M über seinen Investmentarm Co:Lab bereits seit 2015 beteiligt ist – im vergangenen Herbst übernahm H&M schließlich ganze 70 Prozent am Secondhand-Spezialisten (wir berichteten). Im Rahmen dieser Partnerschaft expandiert Sellpy nun in seinen ersten internationalen Markt und ist künftig auch in Deutschland unterwegs.

„Wir freuen uns über Sellpys ersten Schritt auf ihrem internationalen Weg, den wir mit unserer Investition und der strategischen Partnerschaft unterstützen“, zitiert FashionUnited die Chefin von Co:Lab, Nanna Andersen. „Wir glauben fest an die Unternehmer und das Team hinter Sellpy und an ihr einzigartiges Kreislaufwirtschaftsmodell.“ Da sich auch H&M zum Ziel gesetzt hat, Ressourcen möglichst schonend einzusetzen und sein Business ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu organisieren, passe das Konzept von Sellpy laut Andersen hervorragend zu H&M. 

Corona zum Trotz: Tesla peilt Gewinn für Q2 an

Aufgrund von Corona prognostizieren zahlreiche Unternehmen rote Zahlen in ihren kommenden Bilanzen. Doch der Autobauer Tesla will sich von der Pandemie die Geschäfte nicht verhageln lassen – und seine Angestellten zu Höchstleistungen antreiben: Nach Informationen von Gründerszene hat Tesla-Gründer Elon Musk seine Mitarbeiter nun in einer motivierenden E-Mail aufgerufen, „alles zu geben“. Ziel sei es, für das zweite Quartal 2020 trotz Einbrüchen in der Nachfrage und zeitweiligen Werksschließungen die Gewinnschwelle zu knacken.

Leicht werde die Zielerreichung nicht. Musk sprach demnach davon, dass es knapp werden könne. Auf dem Börsenparkett kam die Nachricht des Unternehmers jedenfalls gut an: Nach der Veröffentlichung ging die Aktie des Autobauers wieder nach oben und überstieg die 1.000-Dollar-Marke.

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