Kurzmeldung

Insidergeschäfte bei Wirecard?

Veröffentlicht: 14.07.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 14.07.2020
Wirecard Flammen

Im Wirecard-Skandal werden immer mehr Details bekannt. Aktuell steht die Vermutung im Raum, dass Insider von den Problemen des Zahlungsdienstleisters wussten und dieses Wissen womöglich zu Geld gemacht haben. Hinweise darauf soll ein Eintrag in einem Börsen-Forum liefern, welcher bereits acht Tage vor dem Absturz Wirecards auf die Missstände beim Unternehmen aufmerksam gemacht hat.

Staatsanwaltschaft ermittelt

„Ich möchte hier vollkommen wertfrei und neutral darauf aufmerksam machen, dass E&Y nicht uneingeschränkt testieren wird“, wird der Eintrag vom Nutzer „Lilalaunebaer“ am Morgen des 10. Juni beim Handelsblatt zitiert. Auch nach mehrmaliger Aufforderung hatte die Geschäftsführung von Wirecard nicht nachweisen können, „woher erhebliche Summen als Sicherheiten auf Treuhandkonten stammen. Woher ich diese Kenntnis habe, bleibt mir überlassen“, heißt es weiter. „Näheres wird am 18.06.2020 bekanntgegeben“, so der Schluss des brisanten Posts. Obwohl der Eintrag umgehend gelöscht wurde, ist die dadurch ins Rollen gebrachte Diskussion allerdings nach wie vor im Netz vohanden. 

Das Bilanzergebnis der Prüfer EY wurde so durch den anonymen Nutzer bereits vorweggenommen, wie das Handelsblatt zusammenfasst. Die Bafin habe inzwischen die Staatsanwaltschaft München über den Eintrag informiert, genaue Informationen wollte eine Sprecherin gegenüber dem Handelsblatt zu den aktuellen Spekulationen allerdings nicht geben.

Auch die Staatsanwaltschaft München verwies auf bereits laufende Ermittlungen. Die Behörde habe „insgesamt sehr umfangreiche Ermittlungen gegen den Beschuldigten Dr. Braun und mögliche weitere Mittäter eingeleitet. Mehr Details können wir im Moment aus ermittlungstaktischen Gründen nicht offenbaren.“

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