Der frühe Vogel

Bezahldienst Unzer wird von der BaFin untersucht

Veröffentlicht: 12.07.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 12.07.2021
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Die Finanzaufsicht BaFin hat eine Sonderprüfung des zum Finanzinvestor KKR gehörenden Bezahldienstes Unzer eingeleitet. Das gehe der WirtschaftsWoche zufolge aus Finanzkreisen hervor. Eine Sprecherin des deutschen Fintechs habe bestätigt, dass „derzeit“ eine Sonderprüfung laufe, Unzer befinde sich „in einem konstruktiven Dialogen mit der BaFin“, so die Sprecherin weiter.

Details, worum es bei der Prüfung geht, beantwortete das Unternehmen allerdings nicht. Es sei „unangebracht (...), Gegenstand oder Detail der Prüfung zu kommentieren“, erklärte die Sprecherin laut WirtschaftsWoche. Auch die BaFin äußerte sich nicht weiter zu der Sonderprüfung – dort wurde auf die Verschwiegenheitspflicht der Behörde verwiesen. 

Bereits im April hatte die WirtschaftsWoche berichtet, dass Unzer in den Fokus der Bankenaufsicht geraten sei. Das Fintech soll damals mit dem deutschen Geschäftsmann Ruben Weigand zusammengearbeitet haben, der in den USA wegen Bankbetrugs verurteilt wurde. Gemeinsam mit einem Komplizen hatte Weigand geholfen, Kartenzahlungen für den Kauf von Marihuanaprodukten zu verschleiern.

Alex Rebien, der damalige Chef von Unzer, wollte die Zusammenarbeit im Frühjahr nicht kommentieren, erklärte aber, dass sein Unternehmen „alle notwendigen Konsequenzen gezogen“ habe.

G20 segnen globale Mindeststeuer ab

Die großen Industrie- und Handelsländer haben die globale Mindeststeuer beschlossen, berichtet Heise Online. Zuvor hatten sich die G7 auf die Mindeststeuer verständigt. Künftig sollen alle international tätigen Unternehmen mindestens 15 Prozent Steuern zahlen – ganz egal, wo sie ihren Sitz haben. Dabei werde Staaten kein Steuersatz vorgeschrieben, aber falls ein Unternehmen mit seiner Tochterfirma im Ausland weniger Steuern zahle, könne der Heimatstaat künftig die Differenz einfordern. 

Ein zweiter Aspekt sei die Verteilung der Steuern unter den Ländern. Große Konzerne sollen überall besteuert werden, wo sie Gewinne machen. Wie genau diese Verteilung umgesetzt werden soll, werde noch ausgearbeitet. Die globale Mindeststeuer richtet sich vor allem gegen große Digitalkonzerne wie Amazon und Google, die durch Steuertricks bisher kaum Steuern gezahlt haben – obwohl sie gigantische Gewinne einfahren. 

Media-Saturn-Übernahme gerät ins Stocken

Die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding durch Ceconomy verläuft offenbar nicht so reibungslos wie geplant: Wie das Handelsblatt berichtet, verzögert sich die Übernahme, weil einige Anleger gegen eine geplante Kapitalerhöhung geklagt hatten. Ceconomy verwies in seiner Mitteilung über die Verzögerungen der Übernahme auf eine vorläufige Rechtsauffassung des OLG Düsseldorf. 

Mit der Kapitalmaßnahme sollte der Kauf der 21,62 Prozent Anteile, die die Familie Kellerhals über ihre Holding Convergenta hält, finanziert werden. Im Gegenzug hätte Convergenta bis zu 29,99 Prozent an Ceconomy erhalten. Anleger hatten gegen diesen Plan geklagt, Ceconomy hält allerdings weiter daran fest. Es könne nun aber nicht mehr garantiert werden, dass die Transaktion noch im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden könne.

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