Der schwedische Payment-Anbieter Klarna hat seine Produkte angepasst, um zu verhindern, dass sich Verbraucher übermäßig verschulden. Insgesamt kündigte das Unternehmen dafür fünf Produktänderungen in Deutschland an, „um das finanzielle Wohlergehen der Konsument:innen zu verbessern“. Unter anderem schafft Klarna sogenannte revolvierende Kredite ab und verdoppelt den Zahlungszeitraum für Rechnungen.
Die Änderungen seien bereits in anderen Märkten umgesetzt worden und hätten eine „deutliche Verbesserung“ gezeigt: Demnach seien Klarna zufolge die Mahngebühren und die Kontakte zum Kundenservice in den entsprechenden Märkten zurückgegangen. Der Payment-Anbieter will mit den Änderungen seine Konkurrenten in Deutschland auffordern, seinem Beispiel zu folgen.
„Klarna hat sowohl die Möglichkeit als auch die Verantwortung, einen Wandel hin zu einer verbesserten finanziellen Situation der Konsument:innen weltweit voranzutreiben“, erklärt Sebastian Siemiatkowski, CEO von Klarna. Er sei überzeugt, dass sowohl Händler als auch Verbraucher von den Produktänderungen profitieren werden.
Konkret nimmt Klarna diese Änderungen an drei Produkten vor, beziehungsweise führt diese neuen Produkte ein:
Folgende Produkte schafft Klarna ab:
Gleichzeitig zu den Produktänderungen will Klarna auch die Transparenz auf dem Markt erhöhen. Dazu hat das Unternehmen entschieden, Produktstatistiken und interne Kennzahlen künftig auf seiner sogenannten Wikipink-Seite zu veröffentlichen. So sollen Daten zur Nutzung der unterschiedlichen Klarna-Produkte, der Struktur der Mahngebühren und wie das Unternehmen Geld verdient, der Gestaltung des Mahnprozesses, der Bonitätsprüfung und Statistiken über die Nutzung der Produkte durch jüngere Verbraucher einsehbar sein.
„All diese Initiativen sind Teil der globalen Ambition von Klarna, eine Vorreiterrolle hinsichtlich der Transparenz und dem Schutz der Konsument:innen wäjhrend ihres gesamten Einkaufs- und Zahlungserlebnisses einzunehmen“, erklärt das Unternehmen.
Klarna war durch den TikTok-Trend #KlarnaSchulden in die Schlagzeilen geraten. Dabei teilten vor allem junge Menschen auf TikTok Screenshots ihrer Klarna-App, in der die Summe ihrer Kredite sichtbar war. Teilweise erreichten die Schulden vierstellige Beträge. Klarna weist t3n zufolge allerdings den Vorwurf von sich, junge Menschen in eine Schuldenfalle zu treiben. Eigene Daten zum Umgang mit Mahngebühren und der Begleichung offener Rechnungen zeigen demnach, dass die jüngere Generation nicht leichtsinniger im Umgang mit Geld als andere Altersgruppen sei, betonte das Unternehmen.