Entwicklung

Immer weniger Geldautomaten – Gefahr von Sprengung als Faktor

Veröffentlicht: 10.03.2023 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 10.03.2023
Junge Frau am Geldautomaten

In Deutschland wird die Suche nach Geldautomaten offenbar schwieriger, denn ein Blick auf den Bestand der Volks- und Raiffeisenbanken zeigt, dass in den vergangenen Jahren Tausende Geräte abgeschafft wurden: Seit dem Jahr 2014 belaufe sich die Zahl auf mehr als 4.000 Automaten, berichtet Heise Online und verweist dabei auf Informationen des Handelsblattes.

Abwärtstrend besteht seit 2013

Insbesondere anhand jüngster Entwicklungen bzw. Zahlen, die sich zwischen 2021 und 2022 ergaben, werde der Rückgang deutlich: So seien allein in diesem Zeitraum 1.800 Geldautomaten durch die Finanzhäuser abgebaut worden.

Seit Anfang der 90er Jahre war es für Bürgerinnen und Bürger im Bundesgebiet den Angaben zufolge immer leichter, Geldautomaten zu finden: Wurden Ende 1993 insgesamt 7.500 Geräte registriert, kam es Ende 2013 zu einem Spitzenwert von 19.600 Automaten. Seither geht es allerdings bergab, sodass Ende vergangenen Jahres nur noch eine Zahl von rund 15.500 Automaten der Volks- und Raiffeisenbanken erreicht wurde.

Sprengungen als konstante Gefahr für Automaten

Der Rückgang sei nicht zuletzt auch Ausdruck eines Wandels hin zum bargeldlosem Bezahlen: „Die Zahl der Geldautomaten sinkt vor allem aufgrund abnehmender Filial- und SB-Standorte sowie einer allgemein nachlassenden Bargeldnutzung in Deutschland“, wird der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zitiert

„Inwiefern der Rückgang auch auf den Geldautomaten-Abbau an sicherheitssensiblen Standorten zurückzuführen ist, lässt sich nur schwer einschätzen, das Thema hat aber eine Relevanz“, heißt es weiter. Gemeint ist damit nicht zuletzt die große Zahl an Automatensprengungen, die jedes Jahr in Deutschland stattfinden. Das Niveau solcher Straftaten lag nach Angaben des Bundeskriminalamtes in den vergangenen Jahren konstant hoch.

Infografik: Automatensprengungen bleiben 2021 auf hohem Niveau | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Rückgang der Geldautomaten auch bankübergreifend

Der Trend zu immer weniger Automaten lässt sich auch bei den Sparkassen verfolgen: Im Jahr 2021 ging ihre Zahl um 1.034 auf insgesamt 21.582 zurück. Und auch hier gilt die Kriminalität offenbar als Faktor: Gerade mit Blick auf potenzielle Sprengungen werden Risikostandorte nach Aussagen des Deutschen Sparkassen- und Giroverband geprüft. Sei es nicht möglich, die entsprechenden Geräte durch Schutzmaßnahmen ausreichend zu sichern, komme ein Abbau in Betracht.

Auch die Bundesbank bestätige einen Rückgang der Geldautomaten – und zwar bankübergreifend. Lag die Zahl aufgestellter Automaten 2018 noch bei 59.000, so habe sie sich bis 2021 auf rund 55.000 reduziert. Dies habe ein Bericht der deutschen Zentralbank rund um das Thema Bargeldversorgung kürzlich aufgezeigt. 

Zugang zu Bargeld noch gut gewährleistet

Während das Abheben von Bargeld an Kassen in Supermärkten tatsächlich eine alternative Bargeldquelle sei, bleiben Bankfilialen mit Automaten sowie Schaltern weiterhin der wichtigste Ort zum Abheben. „81 Prozent der Abhebungen hätten die Kunden über Automaten getätigt, 11 Prozent am Schalter. Der Geldbezug an der Kasse im Geschäft habe sich 2021 auf rund acht Prozent aller Abhebungen belaufen und in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen“, schreibt Heise und verweist dabei auf Aussagen der Bundesbank.

Der Zugang zu Bargeld sei nach Einschätzung der Bundesbank trotz des rückläufigen Trends und fehlender Filialen gerade in ländlichen Räumen aktuell noch gut gewährleistet. Ob das so bleibt, wird sich zeigen.

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