DLD: Oliver Samwer für mehr Online-Börsengänge

Veröffentlicht: 19.01.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 19.01.2015

Sie scheitern nur selten: Die Samwer-Brüder legen die Messlatte bei ihren StartUp-Ideen und -Konzepten sehr hoch an. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung scheinen sie die Rezepte des Online-Erfolgs zu kennen und haben es schon häufig geschafft, mit ihren Copycat-Unternehmen groß rauszukommen. Auf der der Internet-Konferenz DLD in München sprach Oliver Samwer nun über seine Rolle als Vorbild für eine ganze Branche.

Bulle und Bär

(Bildquelle Bulle und Bär: diez artwork via Shutterstock)

Oliver Samwer: Börsengänge sind gut für Europas Wirtschaft

In der Online-Branche ist Oliver Samwer ein Guru. Obwohl es in der Vergangenheit immer wieder Kritik über die Führungsweise des Unternehmers gab, gehört er doch zu den Vorreitern in der E-Commerce-Welt. Das weiß er auch selbst und sprach nun auf der Internet-Konferenz DLD – gewohnt selbstbewusst – über die Rolle seiner StartUps in der Szene. Man brauche mehr Unternehmen wie Rocket Internet, die den Schritt aufs Börsenparkett wagen:

„Das ist gut für Europa. Je mehr Unternehmen an die Börse gehen, umso mehr kann man diesen europäischen Traum haben“, kommentierte Samwer seine Forderung laut Handelsblatt. „Die wichtigste Erfahrung des Börsengangs war: Es ist machbar.“

Auch bei der Internationalisierung bzw. der Expansion in fremde Märkte sollten sich Jungunternehmen nicht von Sorgen und Ängsten leiten lassen: „Die Sache mit den verschiedenen Kulturen in einzelnen Ländern wird überbewertet: E-Commerce funktioniert überall.“ Und genau diesen Standpunkt vertritt Oliver Samwer mit Leib und Seele. Sichtbar wird dies, betrachtete man sich die rund 50 Firmen, die aktuell alle im Hause Rocket Internet angesiedelt sind.

Amerikaner sehen Leistung der Samwers wesentlich positiver

Erst im Oktober 2014 wurde das Samwer-Unternehmen Rocket Internet in Frankfurt an die Börse gebracht, was etwa 1,4 Milliarden Euro einbrachte. Obwohl der IPO von Rocket (übrigens genau wie der des hauseigenen Projekts Zalando) die Anleger enttäuschte und alles andere als geschichtsträchtig war, hat sich die Aktie in der Zwischenzeit wieder erholt. „Jetzt sehen Gründer, dass auch ein Börsengang in Deutschland geht. Wir konnten es schließlich auch tun, und wir sind ganz normale Leute“, resümiert Samwer laut FAZ über die Ereignisse der vergangenen Monate.

Dennoch kann er sich einen Seitenhieb auf den hiesigen Markt und die Branche nicht verkneifen. Wie es aussieht, gibt es in Deutschland und Europa viel mehr Kritiker, als in den Vereinigten Staaten: „In Amerika achtet die Öffentlichkeit viel mehr darauf, was man geleistet hat, und weniger auf die Fehler.“

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