Zalando will zur Plattform werden

Veröffentlicht: 02.02.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 02.02.2015

Zalando hat große Pläne für die Zukunft. Vorstandsmitglied Rubin Ritter kündigte nun in einem Interview an, dass man sich nicht mehr als reiner Online-Händler aufstellen wolle – Zalando soll zur Verkaufsplattform werden.

Zalando Paket

In Zukunft sollen bekannte Marken eigene Shops bei Zalando erhalten. Das hat Vorstandsmitglied Rubin Ritter angekündigt: Zalando werde künftig „nicht mehr als reiner Online-Händler auftreten, der Ware einkauft und verkauft. Wir stellen uns strategisch als Plattform auf“, verriet Ritter im Interview mit der WirtschaftsWoche. Dabei spricht Ritter – wie man es erwarten würde – nicht von kleinen Dimensionen: Er zieht den Vergleich zu einer Einkaufsstraße oder sogar einer ganzen Stadt.

Konkret wolle Zalando bekannte Marken, „die ein großes Umsatzpotenzial in Europa haben, aber keine eigenen Läden eröffnen wollen“, für die Plattform gewinnen. Dabei verspricht das Berliner Unternehmen Zugriff auf 15 Märkte, 400 Millionen potenzielle Kunden und Zugriff auf die gesamte Infrastruktur.

Die Devise lautet: Weiter investieren

Das bringt auch eine Neuaufstellung im Zalando-Vorstand mit sich: David Schneider wird künftig die Partnerschaften mit Marken vorantreiben, Robert Gentz ist für die Investitionen im Technologie-Bereich zuständig und Ritter selbst leitet das operative und finanzielle Tagesgeschäft.

Ritter stellte auch klar, dass man in Zukunft weiter investieren werde. Der Ruf nach schwarzen Zahlen sei verständlich, aber das gewünschte Wachstum könne nur mit weiteren Investitionen erreicht werden. Und das Wachstum soll beachtlich ausfallen: Mit 20 bis 25 Prozent rechnet der Zalando-Vorstand.

Zalando will sich mobil verbessern

Das aus dem Börsengang gewonnene Kapital will Zalando „massiv in Technologie investieren“, so Ritter. Zudem soll das Personal ausgebaut und eventuell weitere Firmen zugekauft werden. „Wir wollen, jetzt erst recht, wachsen“, kündigt Ritter an. Das betrifft vor allem den mobilen Bereich: Im Weihnachtsgeschäft 2014 kamen 50 Prozent der Kunden über Smartphone und Tablet auf die Zalando-Seite. Deshalb betrachtet das Unternehmen den mobilen Bereich als seine Zukunft – und sieht noch deutliches Optimierungspotenzial.

Man darf also gespannt sein, wie sich Zalando in den nächsten Monaten entwickeln wird.

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