Aktienrückkaufprogramm

Rocket Internet plant den Börsenrückzug

Veröffentlicht: 01.09.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 01.09.2020
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Im Jahr 2014 läutete Oliver Samwer die Glocke an der Frankfurter Börse und startete damit symbolisch die Börsen-Ära von Rocket Internet. Der IPO der Berliner StartUp-Schmiede war in der Branche lange und mit Spannung erwartet worden. Doch nun steht offenbar der Rückzug vom Börsenparkett bevor: Wie Gründerszene berichtet, biete Rocket Internet seinen Aktionären den Rückkauf ihrer Aktien zum gesetzlichen Mindestkurs an. Nach Berechnungen des Unternehmens liege der bei 18,57 Euro pro Aktie. 

Rocket Internet konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen

Gleichzeitig kündigte der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm zum Erwerb von 8,84 Prozent der Wertpapiere an, heißt es weiter. Dieses Programm soll bis zum 15. September laufen, der Preis liege auch hier bei 18,57 Euro je Aktie. Oliver Samwer und die Global Founders GmbH wollen Rocket Internet zufolge an ihren Aktien festhalten. Gemeinsam halten sie knapp 50 Prozent der Rocket-Anteile.

Rocket Internet konnte die hohen Erwartungen an der Börse nie erfüllen. Das Unternehmen war 2014 mit einem Ausgabepreis von 42,50 Euro pro Aktie angetreten, der Kurs sackte nach einem ersten Anstieg allerdings schnell ab und erreichte nicht mehr den Ausgabepreis. Am Montag, dem 31. August, notierte das Wertpapier zum Börsenschluss bei 18,95 Euro. Zuletzt wurde Rocket Internet an der Börse mit 2,6 Milliarden Euro bewertet.

Mehr Chancen außerhalb der Börse

Trotzdem habe sich der Kapitalmarkt als Finanzierungsmöglichkeit für das Unternehmen nicht mehr behaupten können – das sei einer der Hauptgründe für die Entscheidung zum Delisting. Außerhalb der Börse könne der StartUp-Schmiede zufolge bei strategischen Entscheidungen ein längerfristiger Ansatz verfolgt werden.

Eine außerordentliche Hauptversammlung am 24. September soll den Weg für den Rückzug von der Börse ebnen. Dafür reicht eine einfache Mehrheit, der Beschluss dürfte dank der Stimmen von Oliver Samwer und der Global Founder GmbH reine Formsache sein – sie halten schließlich rund die Hälfte der Rocket-Anteile. 

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