Der frühe Vogel

Delivery-Hero-Gründer investiert in Lieferando-Konkurrenz

Veröffentlicht: 15.10.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 15.10.2020
Wolt-Lieferanten

Der Delivery-Hero-Mitgründer Lukasz Gadowski hat 7,5 Millionen Euro in den Essenslieferdienst und Lieferando-Konkurrenten Wolt investiert. Wie t3n berichtet, wird Gadowski den finnischen Anbieter aber nicht nur mit seinem Geld unterstützen: Auch sein Wissen über den deutschen Markt soll dem Essenslieferdienst Vorteile bringen. 

Bisher bleiben die Aktivitäten von Wolt in Deutschland noch überschaubar. Der Dienst ist bisher nur in einigen Teilen von Berlin verfügbar, die Expansion nach Frankfurt und München steht aber bereits auf dem Plan. Insgesamt ist das von Miki Kuusi geführte Unternehmen in 80 Städten in 23 Ländern aktiv – hauptsächlich in Europa. 

Ärgern dürfte sich der holländische Anbieter Takeaway: Der hatte Ende 2018 das Deutschlandgeschäft von Delivery Hero für satte 930 Millionen Euro übernommen und sich damit eine marktbeherrschende Stellung in Deutschland verschafft. Delivery Hero zog sich im Rahmen des Deals aus dem Markt zurück und sicherte zu, nicht mehr in Konkurrenz zur Takeaway-Tochter Lieferando zu treten. Gadowski investierte allerdings sein Privatvermögen in Wolt.

Werbemarkt: Google, Facebook & Co. dominieren den Markt

Die Werbeumsätze sind in der Coronakrise deutlich gesunken: Nach Berechnungen des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) wird der Umsatz mit Werbung in diesem Jahr um sechs Prozent auf 45 Milliarden Euro sinken, berichtet das Handelsblatt. Es sei der größte Rückgang seit der Finanzkrise. 

Die Werbeausgaben haben sich in den vergangenen Monaten zusehends in den Digitalbereich verlagert. Die Digitalwerbung soll um 8,7 Prozent steigen, wie der Online-Vermarkterkreis im Bundesverband Digitale Wirtschaft prognostiziert. Vor allem die sogenannten „Gafas“ – also die Tech-Konzerne Google, Amazon, Facebook und Apple – profitieren davon: Sie haben dem ZAW zufolge inzwischen einen Marktanteil von 70 Prozent. 

Asos vervierfacht seinen Jahresgewinn

Der britische Online-Modehändler Asos kommt offenbar gut durch die Coronakrise: Laut Fashion United vermeldete das Unternehmen „überraschend starke Zuwächse“. So habe Asos im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. August endete, einen Umsatz von rund 3,26 Milliarden Pfund erwirtschaftet und übertraf den Vorjahreswert um 19 Prozent. 

Noch stärker ging der operative Gewinn nach oben: Hier legte das Unternehmen von 35,1 auf 151,1 Millionen Pfund zu. Asos habe zwar kräftig in Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus investiert, die Retourenquote sei allerdings „ungewöhnlich niedrig“ ausgefallen und die Marketingausgaben seien gezielt gesenkt worden. Trotz des guten Ergebnisses blickt Asos mit Vorsicht in die Zukunft und erwarte ein „unsicheres Jahr“.

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