Der frühe Vogel

Gorillas gerät ins Straucheln – jetzt stehen Übernahme-Gerüchte im Raum

Veröffentlicht: 09.08.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 09.08.2021
Gorillas-Fahrer

Der 10-Minuten-Lieferdienst Gorillas steckt offenbar weiterhin in Schwierigkeiten – doch dieses Mal geht es nicht in erster Linie um streikende Mitarbeiter und Kritik an den Arbeitsbedingungen bei dem StartUp: Die neue Finanzierungsrunde, die nach Angaben von Gründerszene bereits seit drei Monaten läuft, bleibt offenbar deutlich hinter der Erwartungen zurück. Von dem ursprünglichen Ziel, rund 900 Millionen Euro zu einer Bewertung von fünf Milliarden Euro einzusammeln, sei Gorillas Medienberichten zufolge weit entfernt.

Aktuell stünden demnach Kapitalspritzen im Raum, die Gorillas nur noch mit 2,1 Milliarden Euro bewerten sollen. Das rufe nun Doordash auf den Plan: Das US-Unternehmen denke über eine Beteiligung nach, wie die Financial Times und Gründerszene übereinstimmend erfahren haben wollen. Unbekannt sei allerdings noch, wie hoch die Beteiligung von Doordash ausfallen soll. Britische Medien sprechen davon, dass das Unternehmen das Investment anführen oder Gorillas sogar in einem sogenannten Fire Sale – einem Panikverkauf – übernehmen könne. Und zwar für eine niedrige Milliardensumme.

Sollten sich die Spekulationen bewahrheiten, würde das bedeuten, dass die Investoren den Schnelllieferdienst zügig aus ihrem Portfolio entfernen wollen. Die Medienberichte stützen sich auf Quellen aus dem Unternehmensumfeld. Gorillas war in den vergangenen Monaten immer wieder in die Schlagzeilen geraten, nachdem es bei dem Unternehmen zu einer Datenpanne und heftiger Kritik an den Arbeitsbedigungen gekommen war. Auch die Politik schaltete sich bereits in der Sache ein

DocMorris will offenbar 50 Stellen streichen

Seit dem 1. Juli wird das elektronische Rezept in Berlin-Brandenburg getestet, zum 1. Januar 2022 soll die papierlose Form für alle Verordnungen für gesetzlich Versicherte zur Pflicht werden. Dadurch müssen die Rezepte nicht mehr eingescannt werden – die Online-Apotheke DocMorris erklärt Heise Online zufolge nun, dass dadurch bis zu 50 Arbeitsplätze in seiner Abteilung für Rezeptprüfungen gestrichen werden sollen. 

Ein Sprecher des Unternehmens habe die Stellenkürzungen bestätigt. Viele Arbeitsverträge der Mitarbeiter, die Papierrezepte von Hand einscannen, sollen aber ohnehin Ende 2021 auslaufen, heißt es. Die Geschäftsleistung wolle sich mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft über eine mögliche Weiterbeschäftigung der betroffenen Mitarbeiter in anderen Bereichen abstimmen. Fraglich sei bislang auch, ob der Termin zum 1. Januar 2022 für das E-Rezept gehalten werden kann.

WeChat: Chinesische Behörden klagen gegen Tencent

Der zum chinesischen Konzern Tencent gehördende Messenger-Dienst WeChat steht in der Kritik. Die App soll mit ihrem Jugendschutz-Modus nicht den behördlichen Vorgaben entsprechen. Deshalb habe die Staatsanwaltschaft im Pekinger Stadtteil Haidian Klage erhoben, berichtet Heise Online. Details zu den Verstößen teilte die Behörde allerdings nicht mit. 

Der Jugendschutz-Modus von WeChat schränkt einige Funktionen, unter anderem Zahlungen und den Kontakt zu Personen, ein. Die App soll 2020 über 1,2 Milliarden Nutzer gezählt haben und bietet eine Vielzahl von Funktionen.

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