Literaturportal „Interview Lounge“ geht Fragen nach, die beim Lesen entstehen

Veröffentlicht: 09.01.2013 | Geschrieben von: Ariane Nölte | Letzte Aktualisierung: 09.01.2013
Literaturportal „Interview Lounge“ geht Fragen nach, die beim Lesen entstehen

Was zunächst mit Interviews begann, wurde bald erweitert, denn das Team merkte, "dass es noch viel mehr zu sagen gibt". Außerdem interessiert sie, "welche Bücher ausgewählte Kenner der Branche und 'unsere' Autoren empfehlen. Nicht zu vergessen: Wo Autoren sind, da wird natürlich auch vorgelesen – kleine Appetit-Häppchen aus den aktuellen Büchern sollen daher nicht fehlen".

Mittlerweile realisiert das Team um Carlstedt umfangreiche Video-Portraits von Autoren. "Antriebsmotor für dieses Projekt", sagt die Gründerin, "waren all die Fragen, die beim Lesen von Büchern entstehen: Wie sind die Autoren auf ihren Stoff gekommen? Was war die Motivation, sich monatelang, vielleicht sogar jahrelang einem bestimmten Thema zu widmen? Wie gestaltete sich der Prozess des Schreibens? Wie gingen die Schriftsteller beim Entwickeln der Figuren, der Struktur und einer eigenen Sprache vor?"

Im Dezember 2011 gegründet, erfreut sich dieses Konzept mittlerweile wachsender Beliebtheit bei den Usern. Zur Belohnung gibt es Empfehlungen von Buchhändlern und anderen Online-Portalen sowie positives Feedback von der allmählich wachsenden Fangemeinde.

Im vergangenen Jahr erhielt "Interview Lounge" zudem eine Nominierung beim "Virenschleuderpreis", einer Aktion des Buchmarketing-Experten Leander Wattig in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Buchmesse und konnte dadurch zahlreiche neue Abonennten gewinnen. In diesem Jahr wird das Team an einer ähnlichen Aktion, dem Buchmarkt Award 2013 in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse teilnehmen.

Das Projekt soll sich künftig aus Honoraren von Autoren bzw. Verlagen und Werbeeinnahmen finanzieren. Das gestaltet sich bis jetzt allerdings schwierig. "Wir bekommen viel Lob und Anerkennung für unsere Arbeit, aber nur wenige Verlage und Autoren sind zum jetzigen Zeitpunkt bereit, Aufträge zu erteilen und für die Produktion von Videos angemessen zu bezahlen", so Carlstedt.

Bei der Gewinnung von Anzeigenkunden möchte das Team seinem Ansatz treu bleiben. "Wir hatten zwar bereits Anfragen von potentiellen Anzeigenkunden, haben uns aber entschieden, nur Anzeigen, die im Zusammenhang mit Literatur und Kultur stehen, zu akzeptieren", erläuterte die Gründerin.

Wer das Projekt unterstützen will, hat zudem die Möglichkeit, es über den Social-Payment-Service Flattr mit Mikrospenden zu unterstützen. "Wenn jeder, der sich auf "Interview Lounge" Videos ansieht, einen Euro spenden würde, wäre die Finanzierung mehr als gesichert", sagte Kerstin Carlstedt.

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