Shareconomy: Petition fordert bessere Gesetzeslage

Veröffentlicht: 05.03.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 05.03.2014

Teilen wird immer beliebter und viele StartUps bauen zunehmend auf die Shareconomy. So werden Wohnungen von Privatleuten vermietet, Autos geteilt, Mode getauscht. Bisher gestaltet sich die Gesetzeslage aber noch schwierig. Wo hört private Nutzung auf, wo beginnt ein gewerbliches Geschäft? Eine Online-Petition fordert den Gesetzgeber nun zu Schaffung von Klarheit auf.

Titelbild

„Hunderttausende Menschen teilen in Deutschland ihre Wohnung mit Besuchern aus aller Welt. Zehntausende teilen sich Privatautos. Alle paar Sekunden schließen sich hierzulande Menschen zu einer Mitfahrgemeinschaft zusammen.“ Die Eröffnungssätze der Online-Petition Aufruf zum Teilen! Rechtssicherheit für millionenfach gelebte Sharing-Aktivitäten! zeichnen ein deutliches Bild: Teilen ist in. Die Petition fordert, dass der Gesetzgeber Privatpersonen, die an der Shareconomy teilhaben, rechtlich absichern soll. Schließlich hindere die rechtliche Unsicherheit viele Menschen daran, „aktiv und sorglos zu teilen“.

Ab 5.000 Euro pro Jahr soll gewerbliche Nutzung vorliegen

Begründet wird diese Aufforderung damit, dass die Mentalität des Wachstums und Besitzens der Vergangenheit angehöre. Das Teilen, welches sich immer größerer Beliebtheit erfreut, sei ein nachhaltigerer Lebensstil, der Menschen näher zusammenbringt und die Lebensqualität insgesamt verbessert. Die zentrale Forderung ist eine Wertgrenze von 5.000 Euro pro Jahr. So soll der Gesetzgeber einfach einordnen können, ob die Nutzung privat oder gewerblich erfolgt – als Ergebnis stünde dann eine Entbürokratisierung der Shareconomy, da nicht mehr jeder Fall einzeln geprüft werden müsse. Alles, was ein Share-Aktivist über diese 5.000 Euro „Freibetrag“ hinaus einnimmt, würde dann als gewerbliche Nutzung verbucht werden.

Geteilt wird inzwischen fast alles

Geteilt wird inzwischen tatsächlich vieles. Über Airbnb können Privatpersonen ihre eigene Wohnung vermieten, wenn sie selbst gerade im Urlaub sind. Das Mode-StartUp onbelle möchte die Wegwerf-Kultur beseitigen und ermöglicht es den Nutzerinnen Accessoires und Fashion-Artikel zu leihen. Und ein weiteres StartUp namens Airpnp möchte erreichen, dass Privatpersonen ihre Toiletten teilen und somit für eine höhere Verfügbarkeit von öffentlichen Toiletten sorgen.

Hinter der Petition steht die Initiative Wer teilt hat mehr, der elf namhafte StartUps aus dem Shareconomy-Bereich angehören. So finden sich unter den Mitgliedern unter anderem Kleiderkreisel, gloveler, autonetzer.de und auch airbnb. Das Ziel: 10.000 Unterschriften in drei Monaten sammeln. Dann soll die Petition an den Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble und Sigmar Gabriel, den Bundesminister für Wirtschaft und Energie, übergeben werden. Wie Netzwertig.com aber mitteilt, bestehe selbst bei erfolgreicher Durchführung der Petition keine direkte Handlungspflicht der Politik. Ein Handlungsbedarf besteht aber durchaus und durch die Petition „entstünde ein gewisser Druck und eine Aufmerksamkeit für eine Problematik, über die sich der große Teil der Bundesbürger bislang kaum im Klaren sind“.

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