EU-Kommission arbeitet an Gütesiegel für Crowdfunding

Veröffentlicht: 27.03.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 27.03.2014

Die Europäische Kommission möchte künftig einheitliche EU-Standards für Crowdfunding einführen. Ein EU-Qualitätssiegel soll für mehr Transparenz und Sicherheit im Crowdfunding sorgen.

Die EU-Kommission arbeitet an einem Gütesiegel für Crowdfunding.

(Bildquelle EU-Kommission: Symbiot via Shutterstock)

Offenbar möchte die Europäische Kommission einheitliche Standards für das Crowdfunding in Europa einführen. Das geht aus einem Bericht des Wall Street Journal hervor. Demnach möchte die Kommission mit einer Art „EU-Qualitätssiegel“, abweichende länderspezifische Gesetze zur Regulierung von Crowdfunding vereinheitlichen. Einen entsprechenden Bericht dazu wird die Europäische Kommission heute veröffentlichen.

Sicherheit und Transparenz durch EU-Qualitätssiegel

Crowdfunding, eine Möglichkeit der Finanzierung von Projekten durch Internetnutzer, wird auch von zahlreichen E-Commerce-Unternehmen genutzt. Spezielle Crowdfunding-Seiten wie zum Beispiel Companisto.de haben sich auf das Crowdfunding von Unternehmen spezialisiert. Offenbar soll das Crowdfunding in Europa aber noch länderspezifische Unterschiede vorweisen, welche die EU gerne vereinheitlichen würde: So gebe es unterschiedliche Zahlungssysteme mit Betrugsrisiken und allgemein unterschiedliche Gesetze.

Das Wall Street Journal hatte bereits Einblick in den heute erscheinenden EU-Bericht. Demnach soll der Bericht keine allgemeinen EU-Regeln für das Crowdfunding vorschlagen. Stattdessen wolle die EU-Kommission mit den nationalen Behörden zusammenarbeiten, um abweichende Gesetze zu vereinheitlichen und eine Art „EU-Qualitätssiegel“ für das Crowdfunding schaffen.

„Die Europäische Kommission analysiert derzeit das Potential und die Risiken dieser relativ neuen und an Bedeutung gewinnenden Finanzierungsform sowie der zugrundeliegenden nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen, um den möglichen Mehrwert einer Europäischen Politikmaßnahme in diesem Bereich abschätzen zu können“, heißt es auf der Seite der target="blank" zuständigen EU-Kommission.

735 Millionen Euro mit Crowdfunding eingesammelt

Aus Sicht der EU wird eine Regulierung der Crowdfunding-Standards europaweit notwendig. Denn wie die Behörde ermittelt hat, soll die Crowdfunding-Nachfrage allein von 2011 auf 2012 um 65 Prozent angestiegen sein. Im Jahr 2012 wurden durch Crowdfunding rund 735 Millionen Euro in den EU-Ländern eingenommen.

Zudem hat die EU erkannt, dass Crowdfunding besonders für kleinere Unternehmen Vorteile mit sich bringen kann. So könnten sich StartUps durch Crowdfunding finanzieren, die nicht die Möglichkeiten hätten, Kredite von Banken zu bekommen oder auf Venture Capital zurückzugreifen. Eine Regulierung der EU-Standards könnte aus Sicht der EU langfristig die Nachfrage nach Crowdfunding erhöhen und so noch mehr kleinen Unternehmen zum Wachstum verhelfen und neue Arbeitsplätze schaffen.

Bislang sieht die EU aber hauptsächlich folgende Gefahren im Crowdfunding: Das von Unternehmen gesammelte Geld, könnte missbraucht werden und nicht für angegebene Maßnahmen eingesetzt werden. Die Werbemaßnahmen von Unternehmen für Crowdfunding-Kampagnen könnten irreführend sein. Und bislang ist aus Sicht der EU nicht transparent genug geregelt, welche Einnahmen und Gebühren Crowdfunding-Plattformen haben.

Damit das in Zukunft besser kontrolliert und angezeigt werden kann, möchte die EU ein eigenes „EU-Qualitätssiegel“ einführen.

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