Die DSGVO zeigt Wirkung: Datenschutzbeschwerden steigen um das Vierfache

Veröffentlicht: 23.08.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 23.08.2018

In den vergangenen drei Monaten sind deutlich mehr Datenschutzbeschwerden im Berliner Raum eingegangen als zuvor. Grund sei die Datenschutzgrundverordnung.

Rote Telefone
© beeboys / shutterstock.com

1.380 Beschwerden über den Missbrauch eigener Daten hat die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk in den vergangenen drei Monaten entgegengenommen. Das sind vier Mal so viele wie üblich, im Vorjahreszeitraum waren es gerade einmal 344 Beschwerden. Als Grund nennt sie die am 25. Mai in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung. „Die Menschen sind sich ihrer Rechte, die sie zu weiten Teilen auch vorher schon hatten, bewusster und fordern diese sehr viel häufiger ein“, wird Smoltczyk bei der Internetworld zitiert. Verbraucher nutzen demnach nun viel häufiger ihr Auskunftsrecht sowie das „Recht auf Vergessen“.

Beschwerden betreffen sämtliche Online-Bereiche

Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie hat deutlich gemacht, das Deutschland in Sachen Datenschutz auch drei Monate nach der DSGVO im internationalen Vergleich noch immer hinterherhinkt. So sehen sich aktuell nur 45 Prozent der hiesigen Unternehmen in der Lage, die Datenintegrität sicherzustellen. Lediglich 35 Prozent seien imstande, Datenpannen innerhalb von 72 Stunden der zuständigen Behörde zu melden. Im Vergleich mit Frankreich, Großbritannien und den USA liegt Deutschland beim Datenschutz somit auf dem letzten Platz.

Diese Missstände ziehen sich durch sämtliche Online-Angebote. Laut der Berliner Datenschutzbeauftragten betreffen die Beschwerden der Bürger sämtliche Bereiche: neben Essenslieferdienste auch Versandhäuser und Online-Branchen aller Art.

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