Der frühe Vogel

DSGVO-Verstoß: Google Analytics droht ein EU-weites Verbot

Veröffentlicht: 14.01.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.06.2022
Google Analytics

Der auf zahlreichen Internetseiten eingesetzte Statistikdienst Google Analytics könnte in der EU bald verboten werden, weil er nicht mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verreinbar ist. Darauf hat Heise Online zufolge die niederländische Behörde für persönliche Daten (AP) hingewiesen: „Bitte beachten: Die Verwendung von Google Analytics ist möglicherweise bald nicht mehr erlaubt“, erklärt die Behörde demnach in einer eigenen Anleitung zur datenschutzfreundlichen Einrichtung des Dienstes, die ursprünglich aus dem Jahr 2018 stammt und nun aktualisiert wurde.

Hintergrund ist eine Entscheidung der österreichischen Datenschutzbehörde (DSB) von 22. Dezember 2021. Die DSB urteilte, in einem jetzt veröffentlichtem Teilbescheid, dass Google Analytics vor allem gegen die allgemeinen Grundsätze der Datenübermittlung gemäß Artikel 44 DSGVO verstoße. Mit dem Statistikprogramm werden persönliche Nutzerinformationen an die Google-Konzernzentrale in den USA weitergegeben. 

Die Entscheidung bezieht sich zunächst auf die Website eines österreichischen Verlags, die mittlerweile an eine deutsche Firma verkauft wurde. Die Österreicher mussten deshalb über die ursprüngliche Datenübermittlung im August 2020 entscheiden, über die sich ein Nutzer mithilfe der Datenschutzorganisation Noyb von Max Schrems beschwert hatte. Nun hat die DSB den bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz ersucht, darüber zu entscheiden, ob die betreffende Website, die während des Verfahrens an eine Münchner Firma verkauft wurde, eingestellt werden muss. 

Das Problem ist, dass Google nach US-Recht der Überwachung durch US-Geheimdienste unterliegt. Dabei ist es unerheblich, ob der Konzern tatsächlich Nutzerdaten weitergegeben oder die Identität eines Nutzers anhand der vorhandenen Daten festgestellt hat. Dass Google theoretisch dazu in der Lage sei, ist bereits ausreichend. Google hatte laut Heise gegenüber der DSB erklärt, „technische und organisatorische Maßnahmen“ wie Verschlüsselungstechniken, Zäune um Datenzentren und die Überprüfung von Behördenanfragen eingerichtet zu haben – Maßnahmen, die die Datenschützer als weitgehend nutzlos einstufen. 

Neben den Österreichern beschäftigt sich auch die niederländische Datenschutzbehörde derzeit mit zwei Beschwerden über die Verwendung von Google Analytics in den Niederlanden. Die Untersuchung dazu soll Anfang 2022 abgeschlossen werden, erklärte die AP. Dann werde die Behörde „sagen können, ob Google Analytics erlaubt ist oder nicht“. Noyb habe insgesamt 101 vergleichbare Beschwerden in fast allen EU-Staaten eingereicht. Max Schrems gehe Heise zufolge davon aus, dass nun schrittweise ähnliche Entscheidung wie in Österreich fallen werden.

Großhandelspreise steigen um fast zehn Prozent

Die Verkaufspreise im Großhandel haben im vergangenen Jahr massiv zugelegt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, seien die Großhandelspreise im Gesamtjahr um 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Einen höheren Anstieg habe es demnach zuletzt im Jahr 1974 im Rahmen der Ölpreiskrise gegeben. 

Im Dezember 2021 lagen die Großhandelspreise sogar um 16,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch im November (+16,6 Prozent) und Oktober (+15,2 Prozent) fielen die Preise deutlich höher als im jeweiligen Vorjahreszeitraum aus. Der hohe Anstieg im Dezember sei vor allem durch stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet. 

Visa Debit: Neue Kampagne soll Markenimage stärken

Visa hat eine neue multimediale Kampagne für sein Debit-Angebot gestartet und will so sein Markenimage stärken. Unter dem Motto „Visa ist mehr als eine Karte“ will das Unternehmen Kunden in Europa ansprechen. Die neue Kampagne werde dabei über verschiedene Medien wie TV, Außenwerbung, Display, Social Media und Websites ausgespielt und soll auf die Kanäle und Zielgruppen abgestimmten Content bieten.

„Visa spricht mit der neuen Kampagne alle Menschen und insbesondere die an, die Visa bisher nur als Kreditkartenunternehmen wahrgenommen haben“, erklärt Regisseur Justin Izumi. Auch relevante Medien wie TikTok, YouTube und Google will das Unternehmen dabei bespielen.

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