Der frühe Vogel

Regierung will Corona-Maßnahmen offenbar nochmals verschärfen

Veröffentlicht: 15.01.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 15.01.2021
Angela Merkel mit FFP2-Maske

Sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch der Sterbefälle liegen auf einem beunruhigend hohen Niveau. Um die Coronakrise in den Griff zu bekommen und vor allem die Ausbreitung der neuen und wohl noch ansteckenderen Virusmutationen, die in Großbritannien und Südafrika entdeckt wurden, einzugrenzen, soll die Bundesregierung über nochmals verschärfte Maßnahmen nachdenken. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel lasse unter anderem die Möglichkeiten prüfen, den öffentlichen Nah- und Fernverkehr bundesweit einzustellen, berichtet der Spiegel. Nach Informationen des Magazins werden in Gesprächen zwischen der Kanzlerin und den Ministerinnen und Ministern weitere Maßnahmen geprüft. „So wird etwa beraten, ob zum Schutz vor der Mutation wieder Grenzkontrollen eingeführt werden müssen oder ob das Tragen von FFP2-Masken verordnet werden soll“, so der Spiegel – bei letzterem hatte Bayern einen Vorstoß gewagt. Ebenfalls zur Prüfung stehe eine mögliche Vorschrift an die Wirtschaft, noch mehr Menschen ins Homeoffice zu schicken.

Ob und inwiefern diese Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, ist noch unklar. Es handele sich bisher nur um eine Sammlung von Vorschlägen, habe ein Kabinettsmitglied gegenüber dem Spiegel betont. Einen Beschluss gebe es noch nicht und einige Maßnahmen seien bereits als unrealistisch verworfen worden. 

Ohnehin braucht es die Zustimmung der jeweiligen Länderchefs, um Maßnahmen zu beschließen. Bund und Länder beraten regulär am 25. Januar über die weiteren Schritte zur Bewältigung der Pandemie, es gibt allerdings auch schon erste Stimmen, die ein Vorziehen der Beratungen fordern. Zuletzt hatte das RKI 25.164 Neuinfektionen und über 1.200 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Sterbezahlen liegen seit einigen Tagen über 1.000 pro Tag. 

Kartellbehörden verhindern Plaid-Übernahme durch Visa

Visa wollte das Fintech-StartUp Plaid für 5,3 Milliarden Dollar übernehmen, doch die US-Kartellbehörden haben dem nun einen Riegel vorgeschoben – wenn auch nicht explizit. Wie t3n berichtet, hatten die Wettbewerbshüter bereits Ende letzten Jahres Klage eingereicht. Die Bedenken richten sich vor allem gegen die angeblich zu große Marktmacht, die Visa mit der Übernahme erlangt hätte. Visa hatte die Klage zunächst als juristisch unsauber eingestuft.

Am vergangenen Dienstag erklärten sowohl Visa als auch Plaid dann, die Übernahmepläne ruhen lassen zu wollen. Stattdessen soll es nun eine „intensive Zusammenarbeit der beiden Unternehmen“ geben. Plaid bietet Software-Lösungen zur Verknüpfung digitaler Zahlungs-Apps und ist in den USA, Großbritannien, Spanien, Frankreich und den Niederlanden aktiv.

EY verliert offenbar Mandat bei der Telekom

Die Wirtschaftsprüfer von EY sind im Wirecard-Skandal nicht gut weggekommen. Nun verliert das Unternehmen offenbar die Deutsche Telekom als Kunden, wie das Handelsblatt dem Spiegel zufolge aus Regierungskreisen erfahren haben will. Vertreter des Bundes hätten demnach im Aufsichtsrat der Telekom darauf gedrängt, das Prüfungsunternehmen zu wechseln.

EY steht in der Kritik, nachdem bekannt wurde, dass die Wirtschaftsprüfer jahrelang die aufgeblähte Wirecard-Bilanz nicht bemerkt hatten. Der Prüfungsgesellschaft kommt somit offenbar eine zentrale Rolle im Bilanzskandal des Zahlungsdienstleisters zu. In der Folge hat EY zahlreiche große Kunden verloren, darunter die Commerzbank und die KfW.

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