Forderung von Verbraucherschützern

Werbe-„Bannmeilen“ für ungesunde Produkte vor Kitas und Schulen

Veröffentlicht: 05.01.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 05.01.2023
Süßigkeiten

Seit langem schon fordern Verbraucherschützer strengere Regeln für Werbung, die gezielt auf Kinder gerichtet ist. Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Ramona Pop, nannte nun konkrete Forderungen für Lebensmittel, die fetthaltig und zu süß sind und den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation nicht entsprechen, berichtet W&V. 

100 Meter Bannmeilen vor Schulen und Kitas

Ein Vorschlag der Verbraucherschützerin sind unter anderem Bannmeilen, in denen keine Werbung für ungesunde Produkte auf Plakaten angezeigt werden sollen. Diese sollen in einem Umkreis von 100 Metern von Schulen, Kindergärten und Kinderspielplätzen gelten, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband bereits im November forderte.

Aber auch Werbung im Fernsehen und Internet soll strenger reguliert werden. So rät Pop zu einer generellen zeitlichen Eingrenzung für Werbung von ungesunden Lebensmitteln. Das könnte zwischen 6 und 23 Uhr im Fernsehen, im Radio und auf Streamingdiensten gelten. Auch Influencer sollen nach Ansicht der Verbraucherschützer nicht mehr für ungesunde Lebensmittel werben dürfen.

Auch die Ampel-Regierung will Werbung regulieren

Die Koalition aus SPD, Gründe und FDP hat in ihrem Koalitionsvertrag ebenfalls strengere Regeln für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Salz- oder Fettgehalt vorgesehen. Ganz so scharf wie die Forderungen der Verbraucherzentrale sind diese allerdings nicht. Allerdings soll an Kinder gerichtete Werbung von ungesunden Lebensmitteln bei Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr vorkommen, so die Vereinbarung im Koalitionsvertrag. 

Die Werbewirtschaft ist von den Vorschlägen dagegen wenig begeistert. Werbung sei „definitiv kein Hebel für Gewichtsveränderung“. Auch eine Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel hält der Deutsche Werberat für nicht hilfreich, da jedes Produkt einen Platz in einer ausgewogenen Gesamternährung habe. Der Schutz von unter 14-Jährigen stehe laut eigener Aussage im Fokus des Werberates. So wird zum Beispiel dafür gesorgt, dass Werbung nicht zu übermäßigem Konsum auffordere.

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