Wolf im Schafspelz

Sammelklage gegen Google wegen Datensammeln trotz Inkognito-Modus

Veröffentlicht: 08.06.2020 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 08.06.2020
Spion überwacht im Inkonito-Modus durch eine Zeitung hindurch

Der Browser Google Chrome stellt einen Inkognito-Modus zur Verfügung. In diesem privaten Modus sollte der Nutzer quasi unter dem Radar surfen. Dem ist aber nicht so: Google sammelt dennoch Daten. Die us-amerikanischen Nutzer sehen sich daher getäuscht. Nun droht dem Unternehmen eine Sammelklage in Milliardenhöhe.

Google surft mit

Die Nutzer werfen laut PC-Welt Google vor, auch im Inkognito-Modus Daten über Google Analytics, Google Ad Manager und andere Anwendungen, Plug-ins sowie Smartphone-Apps zu sammeln. Mit diesen Daten habe der Konzern die Möglichkeit, Nutzerprofile zu erstellen und passende Werbung auszuspielen. 

Google erfahre nicht nur, welche Hobbys und Freunde die Nutzer hätten, sondern Details über die „intimsten und potenziell peinlichsten Dinge“, wird unter Berufung auf Reuters aus der Beschwerde zitiert, die am Bundesgericht im kalifornischen San Jose eingereicht wurde. 

5.000 Euro Schadensersatz pro Nutzer 

Bei Google heißt es indes, dass man sich zu Wehr setzen wolle. „Wir machen bei jeder Öffnung eines Inkognito-Fensters klar, dass Webseiten möglicherweise weiterhin Informationen über die Surfaktivitäten sammeln“, rechtfertigt ein Unternehmenssprecher das Verhalten. 

Die Nutzer hingegen sehen sich getäuscht: Google gaukle durch den Inkognito-Modus einen sicheren Hafen vor, den es gar nicht gebe. Die Sammelklage fordert 5.000 Euro Schadensersatz pro betroffenen Nutzer.

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