Der frühe Vogel

Marktmachtmissbrauch: US-Regierung verklagt Google

Veröffentlicht: 21.10.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 21.10.2020
Google Gebäude

Das US-Justizministerium und insgesamt elf US-Bundesstaaten haben jetzt Klage gegen Google eingereicht. Hintergrund sind mögliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht. Wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht, wird dem Suchmaschinenriesen vorgeworfen, „seine dominierende Marktstellung bei der Internetsuche zu missbrauchen, um die Konkurrenz kleinzuhalten und Konsumenten zu schaden“, wie die Zeit schreibt. Konkurrierende Unternehmen sollen demnach von der Alphabet-Tochter bei den Suchergebnissen sowie im Werbegeschäft benachteiligt worden sein. Im vergangenen Jahr wurde Google bereits von der Europäischen Union wegen Marktmachtmissbrauchs zu einer Milliardenstrafe verdonnert. 2018 gab es sogar eine Rekordstrafe über 4,3 Milliarden Euro.

Bereits seit einigen Monaten untersuchen die US-Behörden die Vormachtstellung der großen Tech-Konzerne um Google, Amazon, Facebook und Co. Laut dem Medien- und Technogieanalysten Neil Campling könnte diese Klage gegen den US-Konzern nun aber zu spät kommen. „Google hat bereits eine Monopolstellung“, wird er bei Reuters zitiert. In den letzten Jahren hat das Unternehmen massiv in künstliche Intelligenz, Infrastruktur und Software investiert. „Man kann ein Jahrzehnt erheblicher Fortschritte nicht einfach zurückdrehen.“ Noch hat sich Google selber nicht zur Klage geäußert. Das Verfahren könnte sich zum größten Wettbewerbsverfahren in den USA seit Jahrzehnten entwickeln.

Westwing schraubt seine Jahresziele nach oben

Der Online-Möbelhändler Westwing ist einer der Gewinner der Coronakrise. Im dritten Quartal konnte das Unternehmen erneut mächtig zulegen, ersten Berechnungen zufolge stieg der Umsatz um 66 Prozent. Aus diesem Grund hat der Vorstand nun die eigenen Jahresziele angehoben. Westwing visiert nun ein Umsatzplus von 55 bis 65 Prozent auf 415 bis 440 Millionen Euro an, wie Gründerszene weiß. Vorher ging man von einer Steigerung von 40 bis 50 Prozent aus. Bei der bereinigten Ebitda-Marge peilt man neun bis elf Prozent an, statt wie ursprünglich sechs bis acht Prozent.

Ransomware stellt immer größere Gefahr für Gesundheitswesen dar

Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen und andere öffentliche Einrichtungen werden immer häufiger Opfer von Cyberangriffen. Das geht aus einem Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor. So wurden Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz und im Saarland durch einen Verschlüsselungstrojaner „erheblich in ihrer Versorgungsleistung beeinträchtigt“, wie der Spiegel den Bericht zitiert. Und eine Hochschule hat sich sogar dafür entschieden, dass geforderte Lösegeld von 30 Bitcoin – rund 200.000 Euro – zu zahlen, um Forschungsergebnisse nicht vollständig zu verlieren.

„Die Ransomware-Aktivitäten sind absolut außer Kontrolle. Wir sehen dieses Jahr Monat für Monat einen dramatischen Anstieg. Gesundheitsversorger und Pharmaunternehmen werden regelmäßig angegriffen“, erklärt Adam Meyers von der IT-Sicherheitsfirma CrowdStrike gegenüber dem Spiegel. Zwar können solche Angriffe „existenzbedrohend“ sein, nach Angaben des BSI fehlt es vielen Einrichtungen im Gesundheitswesen aber noch an der nötigen Vorsicht.

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