Der frühe Vogel

Sigmar Gabriel fordert längere Wochenarbeitszeit – um Fachkräftemangel anzugehen

Veröffentlicht: 25.07.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 26.07.2022
Der ehemalige deutsche Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten Sigmar Gabriel

Der Fachkräftemangel belastet die deutsche Wirtschaft. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat ehemalige Vizekanzler der Bundesrepublik, Sigmar Gabriel, nun vorgeschlagen, die wöchentliche Arbeitszeit zu verlängern. Wolle man den Wohlstand erhalten, müssten sich die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger auf ein anstrengenderes Jahrzehnt einstellen, sagte er laut Spiegel gegenüber der „Bild am Sonntag“.

„Wollen wir Menschen nicht lieber wieder mehr verdienen lassen, indem wir etwas länger arbeiten?“, wird der Ex-SPD-Vorsitzende zitiert. Da mit Zuwanderung allein das Problem des Fachkräftemangels nicht gelöst werden könne, sei es nun an der Zeit, einen entsprechenden Vorschlag in Tarifverhandlungen zu klären. Gabriel argumentiert dabei mit der Vergangenheit: Vor mehr als 25 Jahren sei die Arbeitszeit gesenkt worden, um der steigenden Arbeitslosigkeit Einhalt zu gebieten. „Heute haben wir das genau entgegengesetzte Problem: Uns fehlen Menschen für die Arbeit, weil die Babyboomer in Rente gehen und danach der Pillenknick kommt.“

Unterstützung bei der Idee einer längeren Wochenarbeitszeit kommt unter anderem vom Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, aber auch vom Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, die sich ebenfalls eine 42-Stunden-Woche befürwortet hatten. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte sich überdies vor wenigen Wochen dafür ausgesprochen, dass Bürgerinnen und Bürger künftig mehr Überstunden leisten sollten und damit eine hitzige Debatte ausgelöst.

Twitter mit hohen Verlusten – Elon Musk sei schuld

Der Kurznachrichtendienst Twitter musste tiefrote Zahlen verkünden: Nachdem das Unternehmen im zweiten Quartal 2021 noch einen Gewinn in Höhe von 65,6 Millionen Dollar vorweisen konnte, legte es für das diesjährige zweite Quartal einen Nettoverlust von 270 Millionen Dollar oder 35 Cents pro Aktie vor. Der Umsatz ist leicht von 1,19 Milliarden Dollar auf 1,18 Milliarden Dollar zurückgegangen. Analysten waren auf die schlechte Bilanz nicht vorbereitet, sie hatten teils einen bereinigten Gewinn in Höhe von 14 Cent pro Aktie sowie ein Umsatzplus auf 1,32 Milliarden Dollar angenommen, berichtet Reuters Online.

Als Hintergrund der verlustreichen Zahlen werden Unsicherheiten rund um die gescheiterte Firmenübernahme durch Tesla-Chef Elon Musk sowie ein schwächerer Werbemarkt genannt. Nachdem Musk angekündigt hatte, das Social-Media-Portal für 44 Milliarden Dollar zu kaufen, war ein Streit um potenziell gefälschte Nutzerkonten entbrannt, an dessen Ende der Milliardär sein Angebot zurückzog.

Ceconomy steckt operativ in den roten Zahlen

Auch das Mutterunternehmen der Elektroketten MediaMarkt und Saturn schwächelt bei aktuellen Zahlen: Im dritten Quartal ist Ceconomy operativ noch tiefer in den roten Bereich gerutscht. Beim Ebit erlebte das Unternehmen einen Einbruch um 17 Prozent auf minus 109 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte hingegen um sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, was gegenüber dem ersten Quartal mit fünf Milliarden Euro ebenfalls einem Rückgang entspricht.

Durch die hohe Inflation, eine schlechte Kaufstimmung in der Verbraucherschaft sowie die hohen Energiepreise hat der Konzern seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 nun gesenkt. Im schlimmsten Fall sei daher ein deutlicher Rückgang des Gewinns zu erwarten. Das Konsumklima habe sich „in den vergangenen Wochen in hohem Tempo weiter eingetrübt. In Frühjahr hatte das Unternehmen noch angenommen, dass sich die Verbraucherstimmung im Jahresverlauf wieder verbessert und sich die allgemeine Teuerung normalisiert“, heißt es in einer dpa-Meldung bei der Internetworld.

Die währungsbereinigten Erlöse werden nach aktuellem Stand wohl stagnieren und einen Wert von 21,4 Milliarden Euro erreichen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wird voraussichtlich von 237 auf 150 Millionen bis 210 Millionen Euro einknicken.

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