Ausbleibende Auszahlungen

Verbraucherzentrale warnt vor Verkäufen auf Mädchenflohmarkt

Veröffentlicht: 12.05.2023 | Geschrieben von: Julia Petronis | Letzte Aktualisierung: 08.06.2023
Frau fotografiert Kleidungsstück

Update: Hier finden Betroffene ein FAQ unserer juristischen Redaktion: Insolvenz Mädchenflohmarkt: FAQ. Seit Anfang des Jahres häufen sich bei den Verbraucherzentralen die Beschwerden über die Online-Plattform „Mädchenflohmarkt”. Nach eigenen Angaben ist Mädchenflohmarkt ein „Online Second Hand Marktplatz zum Kaufen und Verkaufen von hochwertiger gebrauchter Designermode aller Marken”. Doch gerade den Verkäufer:innen wird der Verkauf gerade sehr schwer gemacht. Viele erhielten zuletzt kein Geld für ihre verkauften Produkte oder müssen seit mehreren Monaten darauf warten.

Finanzierung über Provisionen und Dienstleistungen

Auf der Online-Plattform können Verkäufer:innen gebrauchte Kleidung, aber auch Schuhe, Taschen und Accessoires von diversen Marken einstellen und verkaufen. Mädchenflohmarkt finanziert sich dabei über Provisionen und Dienstleistungen, wie die Verbraucherzentralen erläutern. Bei einem Verkauf behält die Plattform 10 Prozent des Verkaufspreises an Provision ein, wenn Verkäufer:innen die Waren selbst einstellen und verschicken. Verkäufer:innen können das Einstellen und Versenden allerdings auch mit dem sogenannten „Concierge Service” an die Plattform abgeben. Dabei werden ab einem Verkaufspreis von 50 Euro 30 Prozent einbehalten. Liegt der Verkaufspreis unter 50 Euro, werden sogar 40 Prozent einbehalten, mindestens jedoch 13,90 Euro.

Verkäufe werden gar nicht oder sehr spät ausgezahlt

Seit einigen Monaten bekommen die Verbraucherzentralen immer wieder von Beschwerden der Verkäufer:innen über Probleme bei der Auszahlung zu hören. Entweder werde gar kein Geld für verkaufte Ware ausgezahlt oder aber die Verkäufer:innen müssen sehr lange darauf warten – teilweise mehrere Monate. Negative Bewertungen ließen sich auch auf diversen Bewertungsplattformen finden. 

Ob Mädchenflohmarkt in finanziellen Schwierigkeiten steckt und überhaupt noch Geld vorhanden ist, darüber könne im Moment nur gemutmaßt werden. Offiziell Insolvenz wurde jedenfalls bisher nicht angemeldet. Ob noch Kapital im Unternehmen vorhanden ist und wenn ja wie viel, kann daher nicht sicher gesagt werden. Die Verbraucherschützer raten davon ab, aktuell Waren über die Plattform zu verkaufen, da nicht sicher ist, ob Verkäufer:innen ihr Geld künftig ausgezahlt bekommen.

Auf die Nachfrage der Redaktion, ob Zahlungsschwierigkeiten bei Mädchenflohmarkt bestehen, hat das Unternehmen bislang nicht geantwortet.

Update vom 08.06.2023: Mittlerweile hat das Unternehmen Mädchenflohmarkt Insolvenz angemeldet. Erste Informationen gibt es hier. In einem speziellen FAQ klären wir die wichtigsten Fragen für Betroffene.
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