Car Digital: Interview

Car Digital: So arbeitet commercetools mit Audi an der Digitalisierung

Veröffentlicht: 18.02.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.02.2020
Car Digital

Am 29. Februar findet die Next-Level E-Commerce-Messe NEXUS am Nürburgring statt. Im Rahmen der Nexus geht es auf dem Fachforum Car Digital um die Digitalisierung der Automobilbranche. Hauptsponsor commercetools stellt dabei auch seine Zusammenarbeit mit Audi vor. Der E-Commerce-Software-Anbieter hat eng mit Audi bei dessen neuer Digital-Plattform zusammengearbeitet. Hauke Rahm, Head of Customer Success bei commercetools, spricht im Interview mit OnlinehändlerNews über die Kooperation, über Herausforderungen und über die Software-Entwicklung im Automotive-Bereich.

Hauke Rahm von commercetools im Interview

OHN: Audi setzt bei seiner neuen Digital-Plattform auf commercetools. Wie muss man sich die Plattform vorstellen, was bietet sie für den Nutzer?

Hauke Rahm: Die Audi Commerce Plattform (ACP) verbindet digitale Dienste des Unternehmens mit dem MyAudi-Profil des Nutzers und garantiert damit gleichförmige E-Commerce-Prozesse unabhängig vom Frontend. Das schließt zum Beispiel auch die Nutzung direkt im Auto ein.

Welchen Beitrag hat commercetools dabei geleistet?

commercetools sorgt für die Bereitstellung der E-Commerce-Basis, erweitert die Plattform also um E-Commerce-Funktionen, die in dieser Form vorher nicht möglich waren. Wir haben nicht nur die Oberfläche zum Produktdaten-Management entwickelt, sondern kümmern uns auch fortlaufend um das fachliche Consulting zum Auf- und Ausbau der ACP-Oberfläche. commercetools hat das Projekt vom Start über die Entwicklung bis zum Launch begleitet und bleibt auch in Sachen Instandhaltung und Service Ansprechpartner.

Audi selbst spricht von einer „Microservice-basierten Landschaft“, die es zu optimieren gilt. Was muss man sich darunter vorstellen und wie passt das Thema E-Commerce in diese Landschaft?

Microservices erlauben es, fachliche Prozesse technologisch zu trennen. Anstatt also eine schwerfällige Plattform zu entwickeln, wird die Anwendung in ihre kleinsten Komponenten zerlegt, die dann separat entwickelt und über APIs miteinander vernetzt werden. Das erlaubt deutlich kürzere und modularere Entwicklungszyklen. Weitere Vorteile sind die leichtere Maintenance und eine kostengünstigere Weiterentwicklung. Das ist heute de facto der Standard für moderne Softwareentwicklung. E-Commerce hat mehrere fachliche Prozesse (Produktdaten-Management, Product Discovery, Checkout, Merchandising, Order Capture, Steuerberechnung, u.a.), die commercetools als APIs zur Verfügung stellt – und das passt perfekt in die neue technologische Landschaft, die Audi im Rahmen seiner Commerce-Platform entwickelt.

PROFILE Rahm Hauke Customer Success Manager commercetools 1

Auf welche Herausforderungen trafen Sie bei der Entwicklung?

Aufgrund der vielfältigen Anforderungen an das Produkt, sprich die Audi Commerce Plattform, ist der Grad an Komplexität sehr hoch. So gelten zum Beispiel im Automotive-Bereich enorm hohe Sicherheitsstandards. Darüber hinaus spielen die Abhängigkeiten und die Koordination vieler Teile der Gesamtlösung eine entscheidende Rolle: Es gilt beispielsweise eine große Zahl an Produktdaten in mehreren Systemen (Autos, Ersatzteile, digitale Produkte etc.) zu berücksichtigen.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Audi? Gestaltet sich die Kommunikation von Ideen, Fortschritten oder allein Freigaben schwierig mit einem derart großen Konzern?

Für die Entwicklung der Commerce Plattform hat  Audi eigens ein agiles Team eingerichtet, das die E-Commerce-Prozesse integriert hat. Bei all den Herausforderungen waren die Kommunikation mit dem sehr versierten und auch visionären Team, aber auch die klaren Strukturen, das A und O für die reibungslose Kommunikation und damit den Erfolg des Projekts.

Der Automotive-Bereich wird immer digitaler. Welchen Stellenwert hat Car Commerce generell bei commercetools?

commercetools ist grundsätzlich unabhängig von einzelnen Industrien aufgestellt. Wir sehen uns den kompletten Markt und die einzelnen Verticals natürlich genau an. Dabei führt kein Weg an der Automobilindustrie vorbei, die viel Potenzial speziell im Automotive Commerce bietet. Es ist eines von mehreren Verticals, die commercetools im Fokus hat.

Wie muss man sich Car Commerce im Verhältnis zu E-Commerce vorstellen? Der Laie würde ja wahrscheinlich erst einmal an „Einkaufen beim Autofahren“ denken.

Aus unserer Sicht sind Car Commerce und E-Commerce erst einmal technisch identisch, weil unser Produkt auch so aufgebaut ist, dass die Industrie und das Anwendungsszenario zunächst keine Rolle spielen. Das ist ein key selling point für die commercetools-Plattform. Im Fall von Audi unterscheiden wir zwischen Functions on Demand (Funktionen werden in dem Moment freigeschaltet, in dem sie benötigt werden), also dem Einkaufen für das Auto, und dem Einkaufen im Auto, in dem das Fahrzeug also als Kaufhilfe und IoT-Gerät fungiert.

Vielen Dank für das Gespräch!

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