Angeschlagene Modekette

Esprit muss mindestens 400 Stellen in Deutschland streichen

Veröffentlicht: 27.02.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 27.02.2019
Esprit Logo an einer Filiale

Die Modekette Esprit kommt aus ihrem Tief nicht heraus. Nachdem in der Branche bereits seit Monaten darüber spekuliert wurde, dass das Unternehmen ein hartes Sanierungsprogramm durchlaufen und möglicherweise auch Personal abbauen müsse, ist es nun so weit: In Deutschland streicht Esprit aufgrund der schlechten Geschäftszahlen und Entwicklungen mindestens 400 Stellen.

„Betroffen davon sei zunächst die deutsche Zentrale in Ratingen, die bis Ende Juni ebenso wie das weltweite Netz des Unternehmens 35 bis 40 Prozent aller Verwaltungsstellen abbauen müsse“, heißt es in einer dpa-Meldung bei der WirtschaftsWoche. Noch Ende 2018 arbeiteten in Ratingen etwa 1.160 Mitarbeiter.

Esprit prüft auch mögliche Filialschließungen

Neben den Stellenstreichungen werden auch weitere Maßnahmen ins Auge gefasst, um Esprit wieder auf die Beine zu bringen – darunter etwa mögliche Ladenschließungen. Die Modekette wolle daher die Rentabilität aller Filialen untersuchen, um potenzielle Geschäftsaufgaben zu prüfen.

Um künftig Kosten zu sparen, plant Esprit grundsätzlich, das Angebot zu schmälern: Nach Angaben des WDR will Unternehmenschef Anders Kristiansen die Vielfalt der angebotenen Produkte deutlich reduzieren – und zwar um 20 bis 30 Prozent. Das Sortiment soll sich daher insbesondere auf die zentralen Basics wie Hosen, T-Shirts und Pullover fokussieren. „Geplant ist außerdem, Farben und Schnitte schlichter zu halten. Drei bis fünf Jahre soll diese Umgestaltung voraussichtlich dauern“, heißt es.

Die jüngsten Zahlen von Esprit zeigen, dass das Unternehmen tief in den roten Zahlen steckt: Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 musste die Kette laut dpa-Meldung einen Netto-Verlust von 199 Millionen Euro hinnehmen. Die Verluste beruhen zum Teil auf Aufwendungen, die im Rahmen des aktuellen Restrukturierungsplans getätigt worden sind. Auch beim Umsatz sah es nicht gut aus: Er ging in den ersten sechs Monaten um deutliche 14,4 Prozent auf 758 Millionen Euro zurück.

Bisher generierte Esprit etwa die Hälfte seines Umsatzes auf dem deutschen Markt und die andere Hälfte in Asien. Die Pläne des Modeunternehmens sehen jedoch vor, den Fokus in Zukunft noch stärker auf den asiatischen Raum zu legen.

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